Dagegen gab es gestern und heute Demos in der belgischen Hauptstadt Brüssel, aber auch in deutschen Städten wie Frankfurt, Stuttgart oder Hamburg. Bei der Demo im Brüsseler Europaquartier forderte der Dachverband kurdischer Vereine in Belgien (NAV-BEL) Politik und Sicherheitsbehörden auf, sich ein präziseres Bild vom türkischen Rechtsextremismus sowie Nationalismus zu machen und konsequent gegen die Angreifer vorgehen.
Was war vorher passiert?
Die türkischen Nationalisten sollen sich von einem kurdischen Auto-Konvoi zur Feier des Neujahrsfestes Newroz am Sonntag provoziert gefühlt haben. Das sagte der örtliche Bürgermeister Alain Yzerman im Gespräch mit der belgischen Zeitung "Nieuwsblad". Es habe während des Konvois auch einen Angriff auf einen türkischen Jugendlichen gegeben, sagte er - die kurdische Community bestreitet das allerdings.
"Protest" wird zu gewalttätigem Mob
Daraufhin sollen sich türkische Nationalisten zu einem "Protest" verabredet haben, wenn die kurdischen Familien von Newroz-Fest zurückkämen. Dieser Aufruf verbreitete sich krass über Social Media. Aus dem geplanten Protest wurde schnell ein gewalttätiger Mob, der versucht haben soll, das Wohnhaus einer kurdischen Familie zu stürmen und gedroht haben, es anzuzünden. Auch an anderen Orten wurden Kurden aufgrund ihrer Flaggen oder von Newroz-Symbolen angegriffen, Autos wurden demoliert und rechtsextreme Parolen wurden gerufen.
Jetzt sollen mindestens sechs Kurden mit teilweise schweren Verletzungen im Krankenhaus liegen. Zwei von ihnen sollen sich in einem kritischen Zustand befinden, hieß es aus belgischen Polizeikreisen, berichtet "Nieuwsblad".
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