Sido bei einem Konzert (Foto: IMAGO, imago images / Future Image)

Nasenspraysucht

Auf Entzug: Sido will weg vom Nasenspray

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AUTOR/IN
Luisa Bleich

Nicht nur Nikotin, Alkohol und Co. können süchtig machen, sondern auch Nasenspray! Rapper Sido ist seit mehr als 15 Jahren süchtig nach dem Arzneimittel. Wie es zu einer solchen Sucht kommt und was man dagegen tun kann, checkst du hier.

„Leute, die mich gut kennen, wissen, dass ich immer ein Nasenspray in der Tasche habe", das erzählte Sido seinen Followern in einer Instastory. Laut eigener Aussage ist der Rapper seit mehr als 15 Jahren süchtig nach dem Arzneimittel. Und damit ist er nicht allein: die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen schätzt, dass etwa 100.000 Menschen in Deutschland nach Nasenspray süchtig sind.

Wie kommt es zur Sucht?

„Die Nase wird normalerweise durch das autonome Nervensystem gesteuert und schwillt dadurch wechselseitig an", erklärt Apotheker Karsten. Die abschwellenden Wirkstoffe im Nasenspray würden diesen natürlichen Rhythmus auf Dauer aus dem Gleichgewicht bringen, wodurch die Nase dauerhaft anschwillen würde. So entsteht der Teufelskreis.

Die Folgen der Sucht

Auch wenn man es hinter Nasenspray vielleicht nicht vermuten würde - die Folgen der Sucht sind nicht ohne. „Die Nasenschleimhaut wird weniger durchblutet und mit Nähr- und Sauerstoff versorgt. Dadurch trocknet die Nasenschleimhaut aus und man wird anfälliger für Bakterien und Viren", erklärt Karsten. Auch der Geruchssinn könne beeinträchtigt werden. Im schlimmsten Fall würde sich die Nasenschleimhaut ganz zurückbilden.

Die unangenehmste Folgeerscheinung ist aber wohl die sogenannte Stinknase. Durch die ausgetrocknete Nasenschleimhaut kann diese rissig werden. In den Rissen können sich Bakterien ansiedeln, die einen enormen Gestank produzieren. Man selbst nimmt diesen zwar nicht wahr, dafür aber das Umfeld.

Nasenspray im Selbsttest

PULS-Reporter Sebastian hat den Selbstversuch gewagt und über drei Wochen hinweg Nasenspray benutzt:

Eine Stinknase hat Sebastian nach dem Versuch zum Glück nicht gehabt. Einen Entzug musste er aber trotzdem machen.

Wie kommt man weg vom Nasenspray?

Von einem kalten Entzug, also das Spray von heute auf morgen einfach weglassen, raten Mediziner ab. Stattdessen soll man den Körper nach und nach umgewöhnen. Das geht so wie im Video: Das Nasenspray mit einer Kochsalzlösung verdünnen und zwar so lange, bis am Ende nur noch Kochsalzlösung in der Flasche ist.

Sido ist jetzt erstmal auf Meersalzspray und Nasenduschen umgestiegen. Sie enthalten nicht die abschwellenden Wirkstoffe, die in Nasenspray enthalten sind, wirken aber trotzdem - wenn auch nicht so stark. Für seine Fans hat Sido aber noch einen Rat:

Wenn die Apotheke sagt, nutzt dieses Nasenspray nicht länger als eine Woche - die haben recht.

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Luisa Bleich

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