Durch ein Video vom Y-Kollektiv von funk wurde Andrin auf das Thema Samenleiterventil aufmerksam. Mittlerweile will er sich auch ein sogenanntes SLV einpflanzen lassen und sich bei einer klinischen Studie freiwillig zur Verfügung stellen, um das Ventil so marktfähig zu bekommen.
Man spricht Verhütung immer nur der Frau zu. Das macht keinen Sinn.
Erfinder aus der Schweiz plant Studie
Wann die klinische Studie genau losgeht, ist noch unklar, aktuell wird noch Geld dafür gesammelt. Der Erfinder Clemens Bimek aus der Schweiz erprobt das SLV seit rund 20 Jahren im Selbstversuch. Ob und vor allem wann das Samenleiterventil auf den Markt kommt, ist noch ungewiss - zur Zeit läuft eine Crowdfunding-Aktion für das Projekt.
Verhütung ist nicht nur Frauensache
Andrin will einen ersten Schritt in Richtung Modernisierung von Verhütungsmethoden machen. Er findet, Verhütung ist nicht nur Frauensache. Von den herkömmlichen Verhütungsmethoden, wie Kondomen für den Mann oder der Pille für die Frau beispielsweise, will er sein Sexleben nicht einschränken lassen. Besonders die Belastung der Frau durch hormonelle Verhütung sieht er sehr kritisch.
Weil es sich um einen Testlauf handelt, wird Andrin während der Studie aber dennoch nicht auf zusätzliche Verhütung verzichten können - erst, wenn das Ventil einmal marktreif ist, könnte es andere Methoden komplett ersetzen.
Samenleiterventil - wie funktioniert das?
An den Samenleitern angebracht, unterbricht das etwa gummibärchengroße Samenleiterventil in geschlossenem Zustand den Fluss der Spermien. Per Kippschalter, der sich im Damm des Mannes befindet, kann selbst geregelt werden, ob der Träger gerade fruchtbar ist oder nicht. Ein zusätzlicher Sicherungsstift verhindert dabei, dass sich die Einstellung möglicherweise - "im Eifer des Gefechts" - ändert. Laut Erfinder kann ein solches SLV lebenslang getragen werden. Bevor das fertig entwickelte Produkt auf den Markt kann, muss in einem klinischen Zulassungsverfahren nachgewiesen werden, dass es auch wirklich funktioniert. Dazu gehören technische Prüfungen sowie Tests mit Probanden wie Andrin.