Auf eigene Faust an die ukrainisch-polnische Grenze fahren, um Hilfsgüter zu spenden? Genau das hat Christian, 25, aus Bötzingen gemacht! Kurz nach Kriegsausbruch herrschte zu Hause eine bedrückende Stimmung. Christians Frau ist Ukrainerin und durch ihre Familie hatten sie viel Kontakt ins Kriegsgebiet. Anstatt nur rumzusitzen, kam die Idee auf, selbst was zu unternehmen.
Arztpraxen in der Region spendeten fleißig
Bevor es losgehen konnte, fragte Christian an den Spendenstationen in der Ukraine und in Polen, was alles benötigt wird. Durch einen Arbeitskollegen mit vielen Connections kam so relativ schnell einiges zusammen: Kanülen, Spritzen, Desinfektionsmittel und Sachen für die Wundversorgung.

Angekommen an der polnisch-ukrainischen Grenze
Auf ihrer Reise haben die beiden auch ein Flüchtlingsheim besucht und dort viele verletzte Menschen getroffen. Die Eindrücke konnte er bisher kaum verarbeiten. Nach der Ankunft zu Hause musste Christian wegen der langen Fahrt erstmal schlafen. Die Bilder und das Erlebte belasten ihn immer noch.
Hier siehst du die ganze Story mit Eindrücken von der Reise zur polnisch-ukrainischen Grenze!
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Verteilung der Spenden vor Ort war schwierig
Vor Ort war die Lage für Christian und seine Frau zunächst recht unübersichtlich. Die Kontaktperson der beiden, eine Ärztin in einem Krankenhaus, konnte die Verteilung der Spenden nicht so schnell organisieren. Daher haben sie sich über soziale Medien informiert und sind so auf eine Sammelstelle aufmerksam geworden. Dort angekommen, mussten sie feststellen, dass die Stelle aktuell nicht besetzt war. Zufälligerweise lernten sie dort dann ein Ehepaar aus Wolfsburg kennen. So wurden sie zu einem Flüchtlingsheim navigiert. Von dort gelangten sie zu einem großen Sammelpunkt für Hilfsgüter. Dort kamen die beiden in Kontakt mit einem jungen Ukrainer, der in Polen wohnt und sich dort engagiert. Er nahm die Spenden entgegen und kümmerte sich um die Verteilung der Hilfsgüter in der Ukraine.

Christian rät: nicht auf eigene Faust losfahren
Obwohl das meiste recht problemlos abgelaufen ist, rät Christian dringend davon ab, selbst an die Grenze zu fahren. Einerseits ist die Fahrzeit relativ lange, andererseits ist die Lage vor Ort sehr unübersichtlich. Aus seiner Sicht ist es sinnvoller, Geld zu spenden oder Wohnraum für geflüchtete Menschen anzubieten.