Politisch engagiert, aber ohne Stimme

Clara und Leo aus Koblenz sind knapp zu jung für die Bundestagswahl

Stand

Von Autor/in Jessica Schwandt

Eigentlich sollte es die erste Bundestagswahl für Clara und Leo aus Koblenz werden. Weil die Bundestagswahl aber vorgezogen wurde, sind sie noch 17 und damit zu jung.

Clara und Leo haben sich vier Jahre darauf gefreut, bei dieser Bundestagswahl das erste Mal wählen zu dürfen. Doch jetzt wurde ihnen diese Möglichkeit genommen, da beide erst im Sommer 18 Jahre alt werden.

Ein Bekannter von mir verpasst sein Wahlrecht um nur zwei Tage - das ist extrem ärgerlich.

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Clara und Leo engagieren sich politisch in Koblenz

Clara hat sich nach eigenen Angaben schon früh in der Schülervertretung engagiert und dort ihr Interesse an der Kommunalpolitik entdeckt. Auch Leo interessiert sich schon lange für Politik. Bereits mit elf Jahren habe er sich beim Jugendrat beworben.

Auf kommunaler Ebene dürfen Clara und Leo als Mitglieder des Jugendrats Anträge stellen und in Ausschüssen mitreden. Aber auf Bundesebene sind sie durch ihr Alter weiterhin ausgeschlossen.

Das Wahlalter sollte bundesweit auf 16 Jahre gesenkt werden, damit junge Menschen mitbestimmen können.

Clara und Leo wünschen sich das Wahlrecht mit 16 Jahren

In einigen Bundesländern dürfen 16-Jährige bei Kommunalwahlen bereits wählen, aber in Rheinland-Pfalz und auch bei Wahlen auf Bundesebene nicht. "In einer Demokratie sollte jede Stimme zählen", davon sind Clara und Leo überzeugt.

Die beiden wollen sie sich trotzdem weiter politisch engagieren. "Auch wenn wir nicht wählen dürfen, können wir den politischen Diskurs mitgestalten", sagt Leo.