Seit Claire vor nicht mal einem Jahr mit dem Rallyefahren angefangen hat, nimmt sie jedes Rennen mit, an dem sie teilnehmen kann. Dabei hat sie ein klares Ziel vor Augen: Irgendwann mal den Weltmeistertitel mit nach Hause nehmen zu können.
Das Ziel dieses Jahr ist, so viel wie möglich zu lernen und dann nächstes Jahr anzugreifen.
Eine Profi-Karriere war eigentlich nicht geplant
Nachdem sie schon einige Jahre an Bergrennen teilgenommen hat, bewirbt sich Claire 2024 ohne besondere Erwartungen für ein Förderprogramm der World Rally Championship für Frauen. Am Ende gewinnt sie das Förderprogramm, obwohl sie am Anfang aufgrund der starken Konkurrenz eigentlich nur mit ein paar schönen Tagen in Polen gerechnet hatte.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt sieht man Claire eigentlich fast nur noch hinter dem Steuer, ob mit dem Rallyefahrzeug auf der Strecke oder zuhause am Rennsimulator zur Vorbereitung auf das nächste Rennen. Für ihren großen Traum trainiert sie am Tag ca. vier Stunden. Das alles mit Familie und Beruf in Einklang zu bringen, ist gar nicht so einfach, „aber bisher ist es mir ganz gut gelungen“, sagt Claire.
Rallyefahren ist ein teurer Sport
Weil die Autos bei den Rallyes sehr stark abgenutzt und zum Teil auch stark beschädigt werden, sind die Versicherungskosten für Rallyeautos sehr hoch. Außerdem kommen noch Kosten für den Transport und Benzin dazu. In der Summe kann die Teilnahme an einem Rennen gerne mal mehrere zehntausend Euro kosten.
Das sind Kosten, die kann man sich als Normalverdiener nicht leisten.
Claire ist also auf Sponsoren und Förderprogramme wie das der WRC angewiesen, um überhaupt bei Rallyes antreten zu können. Daher kann sie nur an ausgewählten Rennen teilnehmen, für welche die Finanzierung gesichert ist. Claire hofft, in Zukunft weitere Sponsoren gewinnen zu können, um mehr Erfahrung zu sammeln und ihrem Ziel näher zu kommen.
Claire fühlt sich im Rennsport wohl
Dass sie es bei den Rennen fast nur mit männlichen Konkurrenten zu tun hat, stört sie nicht. „Ich merke auch nicht, dass wir da als Frauen Außenseiter sind“, sagt Claire. Sie versteht sich mit den anderen Teilnehmern sehr gut. Trotzdem würde sie sich wünschen, dass noch mehr Frauen im Rallyesport aktiv werden.
Claire hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht
Am Rallyesport faszinieren Claire vor allem die Extreme: das Auto ans Limit zu bringen und schnellstmöglich durch eine Kurve fahren zu können. Dabei ist ihr wichtig, sowohl die Fahrerseite als auch die technischen Aspekte am Rennsport zu verstehen.
Deswegen ist für Claire das Rallyefahren auch auf keinen Fall eine Ablenkung von ihrem Beruf, sondern im Gegenteil eher eine Ergänzung: Sie ist studierte Fahrzeugtechnikerin und arbeitet als Systemingenieurin für einen großen Automobilzulieferer. Dass sie auch auf der Arbeit ständig mit Autos zu tun hat, stört sie aber überhaupt nicht.
Mein ganzes Leben dreht sich um Autos, das Thema habe ich so schnell nicht satt.