Der Brexit ist da – jetzt wirklich. Großbritannien verlässt die EU. Aber was heißt das eigentlich für dein Leben: Keinen England-Urlaub mehr? Aus der Traum vom Auslandsstudium? Krasse Roaminggebühren? Wir haben die Antworten hier für dich zusammengefasst.
Erstmal vorab eine kleine Entwarnung: Zwar ist geplant, dass Großbritannien die EU am 31. Januar um Mitternacht verlässt – es soll aber einen Übergangszeitraum geben, der mindestens bis zum 31. Dezember 2020 dauern soll. Bis dahin ändert sich für dich erstmal wenig.
Worauf du dich danach einstellen musst, hat uns DASDING-Reporter Nils von London aus erklärt.
Urlaub in Großbritannien nach dem Brexit
Die Ausweiskontrollen, die es gerade schon gibt, werden auch weiterhin ein Thema sein. Bis zum Ende der Übergangszeit reicht laut Nils der Personalausweis, wenn ihr nach England reisen wollt. Wie es danach weitergeht, muss noch entschieden werden – möglich ist, dass ein Reisepass verpflichtend wird oder du sogar ein Touristenvisum brauchst.
Jetzt schon keinen Bock auf Einreise-Stress? Als London-Insider hat Nils einen Tipp.
Nach dem Brexit in Großbritannien studieren
Ein Auslandsstudium kann jetzt schon mega teuer sein und mehrere tausend Euro kosten. Nach dem Brexit wird es möglicherweise fast doppelt so viel. Das sagt zumindest Ruth Krahe vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst in London.
Auch in Sachen Visum und Arbeitserlaubnis kann sich nach der Übergangszeit etwas ändern: Beides hast du bisher mit einem deutschen oder einem EU-Pass nicht gebraucht. Ab nächstem Jahr ist das dann aber ein Thema.
Dass sich vieles verändern wird, befürchtet auch Samara aus Baden-Württemberg, die aktuell am University College in London studiert.
Höhere Gebühren, mehr Papierkram: Heißt das, am besten jetzt noch schnell in der Übergangszeit das Studium in Großbritannien klarmachen?
Ganz klar: NEIN – das bringt dir gar nichts. Es zählt nämlich nicht, wann du dich beworben hast, sondern wann du tatsächlich an der britischen Uni anfängst zu studieren.
Wer vor dem 31.12. mit seinem Auslandsstudium anfängt, soll sein Studium aber noch unter den aktuellen Bedingungen beenden können.
Roaminggebühren nach dem Brexit
Seit Sommer 2017 mussten wir im EU-Ausland bei Telefonaten oder für die Internetnutzung keine zusätzlichen Gebühren bezahlen und konnten unsere Inlandstarife super easy über die Ländergrenzen hinweg weiter benutzen. Ist das nach dem Brexit vorbei?
DASDING-Reporter Nils sagt: Zum Glück erstmal nicht! Bis Ende des Jahres kannst du ja sowieso noch munter ins Ausland telefonieren oder chatten und auch danach scheint es vorerst dabei zu bleiben.
Die großen Anbieter sollen zumindest im Moment keine Pläne haben, an den aktuellen Nutzungsbedingungen etwas zu ändern. Einzelne Ausnahmen kann es aber schon geben. So soll ein Handyanbieter darüber nachdenken, Großbritannien in eine andere Ländergruppe zu packen.
Das bedeutet der Brexit für Großbritannien
Wenn du zum Beispiel aus Deutschland kommst, könnte es für dich nach dem Brexit also tatsächlich ein paar Änderungen geben. Spannend ist aber auch der umgekehrte Fall: Zu sehen, wie es Studierenden aus Großbritannien geht, die einen Teil ihres Studiums in Deutschland absolviert haben oder nach der Ausbildung gerne in Deutschland arbeiten würden.
Alexis ist zum Beispiel gerade an einer Uni in Großbritannien, hat aber auch schon mehrere Monate in Deutschland gelebt. Sie empfindet vor allem Angst vor dem, was jetzt auf sie zukommt. Im Moment wirkt ihre Zukunft ganz schön ungewiss.
Zumindest ihren Traum von einem Job in Deutschland sieht sie in Gefahr.
Glechzeitig sagt sie aber auch, dass in Großbritannien nicht alle jungen Menschen Angst vor dem Brexit haben. Viele Leute in ihrem Alter würden sich freuen, dass das Thema endlich durch ist.