Studierende hätten die letzten eineinhalb Jahre mehr oder weniger isoliert studiert. Deshalb wäre es jetzt nur fair, dass sie auch an Impfstoff kommen, um im Sommer etwas mehr Lebensqualität zurück zu bekommen und im Wintersemester endlich wieder in Präsenz studieren zu können. Das hat der Direktor der Uni Heidelberg, Bernhard Eitel, gegenüber SWR Aktuell gesagt.
Ähnlich sieht das auch Allergologe Andreas Horn, der die Impfaktion mit seinen Kollegen in der Heidelberger HNO-Praxis gestartet hat.
Wir sind eine Studentenstadt - also irgendwas muss jetzt geschehen.
Impfaktion in Heidelberger HNO-Praxis
Aus diesem Gedanken wurde eine Impfaktion für Studierende der Uni Heidelberg. Geimpft wurde in einer HNO-Praxis, etwa 1200 Impfdosen standen laut Andreas Horn zur Verfügung. Die hätten andere Praxen nicht abgerufen. Bei der Aktion wurden keine Termine vergeben, es galt: Wer zuerst kommt, kommt auch zuerst an seine Impfung. wirliebenrheinneckar hat sich das mal vor Ort angeschaut.
Die Schlange vor der Arztpraxis war am ersten Tag der Aktion lang. Teilweise haben die Studierenden schon seit dem frühen Morgen vor der Tür gewartet - aus Angst, keine Impfung mehr zu bekommen.
Wer an Tag eins keine Impfung mehr bekommen hat, hatte an einem zweiten Tag noch eine Möglichkeit. Solche Aktionen sollen dazu beitragen, dass bald wieder etwas Normalität in den Unis einkehren kann. Das findet auch Allergologe Andreas Horn wichtig.
Werden bald noch mehr Studierende geimpft? Baden-Württemberg startet Modellprojekt
Heidelberg ist aber nicht die einzige Stadt, in der Studierende eine kurzfristige Chance auf einen Impftermin bekommen haben. Auch Studis der Hochschule Stuttgart konnten sich jetzt impfen lassen.
Anders als in Heidelberg ging die Aktion nicht von Ärztinnen und Ärzten, sondern vom Land aus. Hier ist nämlich ein Modellprojekt gestartet, das bald auf andere Standorte ausgedehnt werden soll.
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Impfaktionen an rheinland-pfälzischen Hochschulen
Auch an pfälzischen Hochschulen gibt es Impfaktionen. Insgesamt 30.000 Impfdosen sollen zum Beispiel den Hochschulstandorten in Ludwigshafen, Koblenz, Landau, Trier, Mainz und Kaiserslautern zur Verfügung gestellt werden. Profitieren sollen davon nicht nur Studierende, sondern allgemein junge Menschen zwischen 18 und 27 Jahren.