2021 kam Claire die Idee, Mode vor allem für Menschen mit körperlichen Einschränkungen zu machen. Damals hat sie einen Artikel in einer Wochenzeitung zum Thema Inklusion gelesen. Nach ihrem Mode-Studium war es dann so weit: Claire hat ihr eigenes Label gegründet. Für sie war von Anfang an klar:
"Ich wollte nie nur schöne Mode machen. Sinn sollte das ganze schon ergeben, daher habe ich meine politischen Themen integriert und Kollektionen gestaltet, die für besondere Inhalte einstehen."
Designdetails für mehr Barrierefreiheit
Die Besonderheiten an ihrer Mode entdeckt man erst auf dem zweiten Blick: Große Taschen an den Hosen sollen zum Beispiel auch für Menschen im Rollstuhl nützlich sein. Statt eines Reißverschlusses findet man an Claires Oberteilen Klettverschlüsse. Damit sollen sich vor allem Menschen mit Behinderung leichter an- und ausziehen können. Die Ideen für die Konzeption der Klamotten bekommt sie über Vereine aus der Region, aber auch direkt von Betroffenen. Sie erzählen ihr von Bedürfnissen und Hürden im Alltag. Damit die Modedesignerin die Welt der blinden Menschen noch besser verstehen kann, lernt sie aktuell die Braille-Schrift, auch als Blindenschrift bekannt. Ihr nächstes Projekt: Ein T-Shirt, das für Sehblinde fühlbar ist.
Auch in der Produktion gibt es eine Besonderheit: Einen Teil der Kleidungsstücke lässt Claire in einer Inklusionswerkstatt schneidern. Außerdem setzt sie auf nachhaltige Materialien wie Bio-Baumwolle. Damit kein Überschuss entsteht, lässt Claire nur wenige Stückzahlen produzieren. Das alles hat aber auch seinen Preis: Für einen Hoodie muss man 130 Euro zahlen, eine Hose kostet 260 Euro.
Damit soll aber in Zukunft Schluss sein, denn Claire will nicht nur, dass alle Menschen ihre Mode theoretisch tragen können, sie sollen sie sich auch leisten können. Das Ziel sei es, stetig zu wachsen, damit auch die Produktionskosten niedriger werden.

Claires größtes Ziel: Thema Inklusion in die Gesellschaft bringen
Ihr größtes Ziel: Menschen darauf aufmerksam machen, wie wichtig das Thema Inklusion ist. Es sollen vor allem Menschen angesprochen werden, die sich für das Thema bislang noch nicht eingesetzt haben. Für mehr Aufklärung will Claire in Zukunft nach eigenen Angaben auch Podiumsdiskussionen und Workshops veranstalten.