Bei einer Stellungnahme sagte Aiwanger, dass er als Jugendlicher Fehler gemacht hat und bittet dafür um Entschuldigung. Er sehe sich jedoch als Ziel einer politischen Kampagne:
Es ist ein negatives Bild von mir in den letzten Tagen gezeichnet worden. Das bin nicht ich, das ist nicht Hubert Aiwanger.
Der Chef der bayerischen Regierung Markus Söder forderte Aiwanger auf, 25 Fragen zu dem Skandal zu beantworten. Das hat er inzwischen getan.
Worum geht es beim Flugblatt-Skandal?
In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung (SZ) erheben Lehrer und frühere Bekannte des bayerischen Vizeministerpräsidenten schwere Vorwürfe. Aiwanger solle ein antisemitisches Flugblatt verfasst und verbreitet haben. Die SZ schreibt, seine Lehrer beschrieben ihn als "Nazi-Bewunderer". Als Schüler sei er wegen des Flugblatts mit einem Strafaufsatz bestraft worden.
War es der Bruder?
Aiwanger sagt, dass er das Flugblatt nicht geschrieben habe. Er gibt aber zu, dass welche in seiner Tasche gefunden wurden. Ob er sie weitergegeben habe, wisse er nach über 30 Jahren nicht mehr. Er habe damals wegen des Drucks durch die Schulleitung zugestimmt, als Strafe ein Referat zu halten. Er kündigte aber an, dass die Person, die das Flugblatt verfasst habe, sich öffentlich äußern werde. Sein Bruder hat sich gemeldet und erklärt, das Flugblatt geschrieben zu haben und sich dafür entschuldigt.
Was stand in dem Flugblatt?
Aiwangers Schule hatte damals an einem Erinnerungswettbewerb zu den Verbrechen der Nationalsozialisten teilgenommen. Das Flugblatt bezieht sich wohl auf diesen Wettbewerb und bezeichnet die Teilnehmer als Volksverräter. Ihr Preis sei es etwa, in Auschwitz vergast zu werden oder einen Genickschuss zu bekommen. Auch andere faschistische Bemerkungen finden sich in dem Flugblatt.
Derartige menschenverachtende Äußerungen über Opfer des Holocaust dürfen von niemandem - auch nicht Jugendlichen - geäußert werden.
Kurz nach dem Skandal um das judenfeindliche Flugblatt: Neue Vorwürfe gegen Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger.
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