Auch noch drei Jahre nach dem rassistischen Anschlag von Hanau erlebten die Angehörigen der Opfer, aber auch viele andere Menschen mit Rassismus-Erfahrung, dass Diskriminierung verharmlost wird. Das sagte Ferda Ataman den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Diskriminierung werde als "woke" dargestellt oder als unwichtige Interessen von Minderheiten.
Diskussion nach Silvesternacht
Außerdem kritisierte sie, dass seit der Silvesternacht Menschen mit Migrationshintergrund unter Generalverdacht gestellt würden. Zum Jahreswechsel waren Rettungskräfte und Polizisten mit Böllern abgeschossen und attackiert worden. Danach gab es Berichte, dass das fast nur junge Menschen mit Migrationshintergrund gewesen seien. Dabei stimmte das so nicht. Der CDU-Chef Friedrich März hatte daraufhin abfällig über muslimische Jugendliche als kleine Paschas gesprochen. Auch das ein klares Zeichen für ein Rassismus-Problem in Deutschland, so Ataman.
Was die Antidiskriminierungsbeauftragte fordert
Ataman will, dass die Bundesregierung mehr gegen Rechtsextremismus und Rassismus tut, was auch wirklich durchgezogen wird. So sollte etwa der Begriff "Rasse" im Grundgesetz geändert werden, doch Ataman kritisiert, dass das bis heute noch nicht passiert ist. Außerdem würden Betroffene von Diskriminierung nach wie vor darauf warten, mehr Rechte zu bekommen, um sich dagegen wehren zu können.
Mehr zum rassistischen Anschlag in Hanau, der sich am 19.2. jährt, erklären wir hier:
Anschlag in Hanau Hier gibt es Demos zum Gedenken der Opfer
Drei Jahre nach dem Anschlag wird das Leid der Opfer von Hanau sichtbar gemacht und gegen Rassismus demonstriert.