Stiller Protest für Sanda Dia, der bei einem Aufnahmeritual für eine Studentenverbindung gestorben ist (Foto: IMAGO, IMAGO / Belga)

Urteil

Aufnahmeritual endet mit Tod - die Strafe: 400 Euro

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Aslı Kaymaz
Asli Kaymaz (Foto: SWR DASDING)
Hans Liedtke
Hans Liedtke  NEWSZONE (Foto: SWR DASDING)

Sanda Dia wollte Teil einer Studentenverbindung werden. Die Aufgaben brachten ihn um. Nun fiel ein Urteil in dem Fall.

Mit diesem ist die Familie des verstorbenen Bauingenieursstudenten aus Belgien nicht zufrieden. 2018 verlor Sanda Dia nämlich sein Leben, nachdem 18 Studenten der Katholischen Universität Löwen ihn dazu zwangen, Unmengen an Alkohol und Fischöl zu trinken und bei eiskalten Temperaturen in einem Loch in der Erde zu warten. Zwei Tage nach dem Aufnahmeritual starb Sanda an einem Hirnödem. Das ist eine Ansammlung an Flüssigkeit im Gehirn, wodurch erhöhter Druck darauf ausgeübt wird.

Sie sind schuldig

Das Gericht konnte die Todesursache nicht auf den Alkohol zurückführen, aber auf den hohen Salzgehalt des Öls. Die Studenten wurden wegen fahrlässiger Tötung verurteilt - zu 400 Euro und 300 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Die Staatsanwaltschaft forderte eigentlich eine fünfjährige Haftstrafe. Viele Menschen in Belgien und online finden das Urteil nicht gerecht.

War es Rassismus?

Auf Social Media geht die Story viral. In einigen Posts wird erwähnt, dass die verurteilten Studenten Rassisten seien. Auf WhatsApp zum Beispiel hätten sie Nachrichten über ihren "deutschen Freund" aus Österreich (Adolf Hitler) ausgetauscht, Fotos mit KuKluxKlan-Kostümen und wie sie stolz auf Kriminalität gegen afrikanische Menschen seien.

Hier kannst du Videos dazu sehen:

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