Boris Palmer (Bündnis 90Die Grünen), Oberbürgermeister von Tübingen, sitzt nahe der Landesgeschäftsstelle der Grünen Baden-Württemberg im Außenbereich eines Restaurants. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa | Christoph Schmidt)

Tübingen

Nach N-Wort-Eklat: Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer macht Pause

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Hans Liedtke
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Auf einer Konferenz in Frankfurt benutzte Boris Palmer mehrfach das N-Wort. Im Juni will er eine Pause machen.

Einige Demonstrierende haben Palmer nach der Konferenz, bei der es um das Thema Migration ging, als Nazi bezeichnet. Außerdem zog er einen Vergleich zum Wort Judenstern. Dem SWR gegenüber erklärt er:

Es geht mir um die Ausgrenzung. Dass man mich deshalb ächtet, weil ich das N-Wort sage, und deshalb als Nazi bezeichnet werde. Das ist ähnlich wie das Aufkleben eines Judensterns.

Boris Palmer will "professionelle Hilfe"

Offenbar wurde der Shitstorm für Palmer, seine Familie, Freunde und Mitarbeiter so groß, dass er aus seiner Partei ausgetreten ist. Er schrieb an den SWR:

Ich werde daher in einer Auszeit professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und den Versuch machen, meinen Anteil an diesen zunehmend zerstörerischen Verstrickungen aufzuarbeiten.

Erstmal krank geschrieben

Einen Tag nach dem Skandal hat sich Palmer krank gemeldet. Auf die Frage, ab wann er wieder am Start ist, sagte Palmer der Deutschen Presseagentur: "Weiß ich nicht."

Ein Monat lang Pause

Im Juni wird Boris Palmer eine Pause machen. Das hat die Stadtverwaltung Tübingen mitgeteilt. Während dieser Zeit übernehmen der Erste Bürgermeister Cord Soehlke und Bürgermeisterin Daniela Harsch die Amtsgeschäfte.

Wie kam es zu dem Stress um Tübingens Oberbürgermeister?

Palmer hat bereits in der Vergangenheit immer wieder das rassistische N-Wort benutzt. Einige finden den Judenstern-Vergleich ziemlich mies und geschmacklos.

Im Vorfeld einer Konferenz an der @goetheuni Frankfurt sagt #BorisPalmer einem Schwarzen Redner das N-Wort ins Gesicht. Anschließend zieht er einen Vergleich, der den Holocaust relativiert. Er durfte dennoch reden. pic.twitter.com/GukeSMFJsq

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