Die siebenköpfige Jury in Fairfax im US-Bundesstaat Virginia hat sich geeinigt. Die Geschworenen haben gleich beide Klagen behandelt: Die Verleumdungsklage von Hollywood-Star Johnny Depp gegen seine Ex-Frau Amber Heard und die Gegenklage von Heard gegen Depp - ebenfalls wegen Verleumdung. Heard muss 10,35 Millionen US-Dollar Schadenersatz zahlen. Aber auch Depp muss bezahlen: 2 Millionen US-Dollar gehen an seine Ex.
Insgesamt 13 Stunden hatten sich die Geschworenen beraten. Der Gerichtsstreit hat länger als sechs Wochen gedauert.
50-Millionen-Dollar-Klage wegen Verleumdung
Depp hatte seine Ex-Frau auf 50 Millionen Dollar (rund 47 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Sie hatte ihm in einem Zeitungsbeitrag häusliche Gewalt vorgeworfen. Heard reichte eine Gegenklage ein und verlangte doppelt so viel Schadenersatz. In dem Verfahren hatte Heard Depp vorgeworfen, sie immer wieder misshandelt und auch sexuell missbraucht zu haben. Depp hielt dagegen und sagte, dass Heard selbst gewalttätig geworden sei.
Depp erleichtert, Heard enttäuscht
Johnny Depp sieht sich als Sieger. Der Schauspieler war nicht im Gerichtssaal und meldete sich nach der Urteilsverkündung auf Instagram.
Diese Jury hat mir mein Leben zurückgegeben.
Die Enttäuschung, die ich heute fühle, kann man nicht in Worte fassen.
Amber Heard schrieb auf Twitter, es breche ihr das Herz, dass die Jury ihr trotz eines „Bergs an Beweisen“ größtenteils nicht geglaubt habe. Das Urteil sehe die Schauspielerin auch als einen „Rückschritt“ für andere Frauen in ähnlicher Situation.
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