Frauen verdienten 2022 in Deutschland durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer. Dieser Gender Pay Gap - also die Lohnlücke - ist in Baden-Württemberg mit 23 Prozent am größten. In Rheinland-Pfalz waren es rund 15 Prozent.
Warum ist das so?
Deutschlandweit lassen sich rund elf Prozent mit diesen Gründen erklären:
- Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit und damit insgesamt weniger Stunden.
- Schlecht bezahlte Berufe: Mehr als 80 Prozent der Beschäftigten in den fünf am schlechtesten bezahlten Berufen sind Frauen.
Die restlichen sieben Prozent sind laut Arbeitsminister Hubertus Heil "Lohndiskriminierung". Durch eine Schwangerschaft arbeiten Frauen oft weniger - das erschwert oft die Jobsuche. Konservative gesellschaftliche Rollenbilder tragen dazu bei, dass Frauen mehr Hausarbeit und mehr Care-Arbeit - zum Beispiel bei der Pflege von Angehörigen - erledigen. Dafür werden sie aber nicht bezahlt.
Was wird dagegen getan?
Mehr Offenheit beim Thema Gehalt oder auch vertragliche Vorgaben sollen dabei helfen, den Gender Pay Gap zu schließen. Ferda Ataman, die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, will noch einen Schritt weiter gehen und die Löhne durch strengere Gesetze gerechter machen. Das erzählte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Ungleicher Lohn ist per Gesetz Diskriminierung. Deutschland kann es sich nicht leisten, Frauen im 21. Jahrhundert immer noch schlechter zu bezahlen.