Am 6. Februar erschüttern gleich zwei Beben der Stärke 7,7 und 7,6 den Süden der Türkei und Nordsyrien. Mehr als 50.000 Menschen sterben in der Folge. Fachleute rechnen mit einem großen Beben in der Millionenstadt Istanbul, denn nur 15 Kilometer entfernt treffen zwei Erdplatten aufeinander. Experten wissen nur nicht genau, wann es passieren wird.
Bauvorschriften oft nicht eingehalten
Der Bürgermeister Ekrem Imamoglu sagt, man wisse, dass Istanbul eine riesige Gefahr droht. In der Metropole sind rund 90.000 Gebäude gefährdet, auch weil die Bauvorschriften oft nicht eingehalten würden. Nach Schätzungen sind bis zu 1,6 Millionen Häuser in der Stadt nicht erdbebensicher.
Der Zustand vieler Gebäude in Istanbul wird in einer groß angelegten Aktion untersucht werden.
Was kann man tun, um sich zu schützen?
ARD-Korrespondentin Karin Senz wohnt seit 2017 mitten in Istanbul. Bei SWR3 hat sie erzählt, wie sie sich auf ein Beben vorbereitet:
- Rucksack fertig gepackt mit den nötigsten Dingen
- Schuhe neben dem Bett, um nicht in Scherben zu treten
- Fluchtwege überlegen
Große Sorge bereitet den Istanbulern, dass die Stadt so eng bebaut ist:
Diese gemütlichen kleinen Gassen hier. Die sind bei einem Erdbeben einfach fatal, weil man überhaupt keinen freien Raum mehr hat, wo einem nicht irgendein Gebäude sozusagen auf den Kopf stürzen könnte, wenn man es denn nach draußen geschafft hat.
Die Erdbeben im Süden der Türkei und Nordsyrien könnten auch politische Auswirkungen haben:
Türkei Verliert Erdoğan wegen der schlechten Erdbeben-Hilfe die Wahl?
Die Not ist auch Wochen nach den Erbeben in der Türkei und Syrien noch groß. Trotzdem sollen die Türken im Mai wählen.