Beide Politiker betrachten die Situation rund um den Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen an einigen Stellen sehr unterschiedlich. Das sei auch "kein Geheimnis", sagte Scholz zu Beginn des Treffens der beiden im Berliner Kanzleramt am Abend.
Scholz betont Selbstverteidigungsrecht Israels
Die islamistische Hamas hat Israel am 7. Oktober angegriffen. Dabei sind 1.200 Menschen getötet worden. Seitdem greift Israel den Gazastreifen militärisch an. Erdoğan kritisierte Israels Vorgehen. In Berlin sagte er:
Damit bezieht sich der türkische Präsident auf Zahlen der Hamas, die nicht unabhängig gecheckt werden können. Scholz betonte hingegen: Israel habe ein Recht, sich zu verteidigen. Der Bundeskanzler erklärte aber auch, dass die Bundesregierung das "Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung" bedrückt.
Das soll das Treffen von Scholz und Erdoğan bringen
Die beiden waren am Freitagabend gemeinsam Essen und wollten dabei weiter über den Nahostkonflikt sprechen. Dort wollten sie zusammen darüber nachdenken, wie man eine "weitere Eskalation in der Region" verhindern könnte. Erdoğan glaubt, dass eine Zwei-Staaten-Lösung ein guter Weg wäre. Das sieht Olaf Scholz auch so.
Nahostkonflikt Was ist die Zweistaatenlösung? | Einfach erklärt 💡
Israel und Hamas bekämpfen sich unter anderem im Gazastreifen. Eine Lösung für den Nahostkonflikt wird diskutiert.
Wegen dieser Aussagen gibt es Kritik an Erdoğans Besuch in Deutschland
Recep Tayyip Erdoğan hat die terroristische Hamas als "Freiheitskämpfer" bezeichnet und Israel als "Terror-Staat". Am 7. Oktober wurden durch den Angriff der Hamas mehr Jüdinnen und Juden getötet als an jedem anderen Tag seit dem Zweiten Weltkrieg. Dass der türkische Präsident die Hamas trotzdem so bezeichnet, kann man nicht ignorieren, sagt der Vorsitzende der kurdischen Gemeinde in Deutschland.
Kritik auch vom Zentralrat der Juden
Auch der Zentralrat der Juden hält den Besuch des türkischen Präsidenten für unangebracht. Wer das Existenzrecht Israels nicht nur leugne, sondern aktiv bekämpfe, dürfe kein Partner für die deutsche Politik sein, sagte der Vorsitzende Josef Schuster. Vom Bundeskanzler forderte er Erdoğans Verhalten klar zu verurteilen.
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