Israel: Flughafen in Tel Avis - Hier wurde Cinin die Einreise verweigert. Sie vermutet, dass ihre Herkunft der Grund dafür ist. (Foto: IMAGO, IMAGO / NurPhoto)

Diskriminierung

Video geht viral: Das ist einer 19-jährigen Deutschen bei Einreise nach Israel passiert

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Isabel Gebhardt
Isabel GebhardtNEWSZONE-Team (Foto: SWR DASDING)
Katharina Kunz
Redakteurin Katharina Kunz (Foto: SWR)

Cinin aus Berlin hat auf TikTok öffentlich gemacht, wie sie in Israel behandelt wurde. Sie wurde bedroht und beschimpft.

Cinin berichtet, dass sie am 17. April ihre Familie in Israel besuchen wollte. Ihre Eltern stammen aus den Palästinensergebieten. Sie durfte trotz ihrer deutschen Staatsbürgerschaft nicht einreisen und sollte sogar in ein Abschiebezentrum gebracht werden.

Das ist Cinin Abuzeed passiert!

In ihren Videos erzählt die 19-Jährige, dass sie in Israel an der Passkontrolle aufgehalten wurde. In einem extra Bereich am Flughafen musste sie mit anderen deutschen Staatsangehörigen warten. Laut Cinin waren fast alle arabisch- und muslimischstämmig. Deshalb geht sie davon aus, dass sie wegen ihrer Herkunft dorthin gebracht wurden.

Die Studentin zeigt auch einen Hinweis des Auswärtigen Amtes zu Reisen nach Israel. Auf der Website steht:

Deutsche Staatsbürger mit vermuteter arabischer oder iranischer Abstammung oder islamischer Religionszugehörigkeit müssen mit einer intensiven Sicherheitsbefragung und möglicher Verweigerung der Einreise rechnen. Bei Verweigerung der Einreise ist bis zum Zeitpunkt des Rückflugs eine Verbringung in ein Abschiebezentrum üblich.

Und genau das ist Cinin passiert. Ihr wurde bei einer Befragung gesagt, dass sie keine Deutsche, sondern ein "dreckiger Palästinenser" und ein "Flüchtling" sei. Sie durfte nicht einreisen und sollte in ein Abschiebezentrum gebracht werden. In ihren Videos sagt Cinin, dass ihr von den zuständigen israelischen Beamten Gewalt angedroht wurde.

Hier kannst du dir anschauen, wie Cinin beschreibt, was sie erlebt hat:

Diese Vorwürfe macht Cinin den Behörden

Die 19-Jährige macht jetzt deutschen Behörden den Vorwurf, sie nicht unterstützt zu haben. Sie sagt, dass sie versucht hat die Botschaft und das Auswärtige Amt zu erreichen. Es hätte sich aber niemand bei ihr gemeldet, um zu helfen.

Das sagt das Auswärtige Amt dazu!

Das, was Cinin berichtet, sorgt auf TikTok und Instagram für viel Aufregung. Es wird darüber diskutiert, wie es sein kann, dass sie als deutsche Staatsbürgerin so behandelt wurde. NEWSZONE hat beim Auswärtigen Amt nachgefragt, wie es dazu kommen konnte. Uns wurde bestätigt, dass es häufiger zu solchen Zurückweisungen bei der Einreise am Flughafen in Tel Aviv kommt. Außerdem sagt das Auswärtige Amt, dass es deshalb mit Israel in Kontakt stehe.

Unsere Botschaft hat diese sehr problematische Behandlung von Reisenden wiederholt und deutlich gegenüber der israelischen Seite kommuniziert - auch gemeinsam mit anderen EU-Botschaften, deren Staatsangehörige hiervon ebenfalls betroffen sind.

Betroffene könnten sich jederzeit an die Botschaft wenden. Auch im Fall von Cinin habe sie sich gekümmert, schreibt Botschafter Steffen Seibert auf Twitter. Das Auswärtige Amt sagt aber: Man könne nicht beeinflussen, wer einreisen darf oder nicht. "Diese Entscheidung obliegt allein den israelischen Behörden."

Die Behandlung, die Cinin A. schildert, ist schlimm und nicht hinnehmbar. Die Botschaft hatte sich in der Nacht bereits um ihren Fall gekümmert. Ich werde ihn (und andere) zusammen mit unseren Partnern bei den israelischen Verantwortlichen vorbringen. https://t.co/7Zro2U12DA

Cinin musste wieder zurück nach Deutschland

Cinin berichtet, dass sie stundenlang mit den israelischen Beamten verhandelt habe und die Nacht am Flughafen verbringen durfte. Sie wurde nicht in ein Abschiebezentrum gebracht. Trotzdem - so Cinin - sei sie wie eine Kriminelle behandelt worden. Nach 32 Stunden wurde die Studentin dann am 18. April zu einem Flugzeug gebracht, mit dem sie zurück nach Berlin flog.

Im zweiten Teil erzählt Cinin ihre Geschichte bis zum Ende:

So geht es jetzt weiter

Die deutsche Botschaft in Israel hat angekündigt, dass sie wegen dem, was Cinin passiert ist, mit Israel reden werde. Cinin will jetzt Erfahrungsberichte von anderen Betroffenen sammeln, um zu zeigen, dass sie kein Einzelfall ist. Sie hat inzwischen auch auf Instagram gepostet, dass sie einen Termin im Landesabgeordnetenhaus Berlin bekommen hat, um dort über das Problem zu sprechen.

Du hast selbst etwas ähnliches erlebt? Hier sammelt Cinin Erfahrungen von anderen:

Quellencheck

Wo haben wir unsere Infos her? Wir sagen es dir!

Viele Personen, Unternehmen und Vereine sind auf TikTok aktiv. Sie teilen in den Videos, die sie hochladen, auch Infos über sich selbst. Die Videos können zu einer Nachrichten-Quelle für uns werden. Wir prüfen natürlich, ob das Profil und die Inhalte echt sind. Ein blauer Haken neben dem Profil macht deutlich, dass es durch TikTok selbst als echt eingestuft wurde. TikTok ist ein soziales Netzwerk und Teil des chinesischen Unternehmens ByteDance.

Viele Personen, Unternehmen und Vereine haben auf Instagram Profile und posten dort auch wichtige Infos über sich selbst. Ein solcher Post kann dadurch zu einer Nachrichten-Quelle für uns werden. Wir prüfen natürlich, ob das Profil und der Post echt sind. Profile mit einem blauen Haken wurden durch Instagram selbst auf ihre Echtheit überprüft. Instagram ist Teil des US-Unternehmens Meta Plattforms, dem unter anderem auch Facebook und WhatsApp angehören.

NEWSZONE hat ein Statement des Auswärtigen Amtes zu dem Vorfall vorliegen.

Auch andere Medien und Webseiten können für uns Quellen für News sein. Das sind zum Beispiel Seiten, die sich nur mit einem Themenbereich beschäftigen und deshalb Spezialisten in dem Bereich sind. Für Seiten wie hiphop.de oder raptastisch.net arbeiten zum Beispiel Musik-Journalisten, für Webseiten wie golem.de oder t3n.de Technik-Journalisten.

Twitter ist ein soziales Netzwerk aus den USA und wird häufig von Politikern oder Journalisten genutzt. Auch Unternehmen und Vereine sind auf Twitter aktiv. Sie schreiben Tweets mit wichtigen Infos über sich selbst. Ein solcher Tweet kann dadurch zu einer Nachrichten-Quelle für uns werden. Wir prüfen natürlich, ob das Profil und der Tweet echt sind. Seit Elon Musk Twitter gekauft hat, ist das allerdings schwieriger geworden. Deshalb sind wir aktuell sehr vorsichtig mit Informationen, die ausschließlich über Twitter verbreitet werden.

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