Laut dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wird Amichai Elijahu, Minister für Kulturerbe, "bis auf weiteres" aus den Kabinettssitzungen ausgeschlossen. Seine Äußerungen würden "nicht der Realität" entsprechen.
Was ist passiert?
Elijahu hatte in einem Interview mit dem Radiosender "Kol Barama" gesagt, dass eine Atombombe im Kampf gegen die Terror-Gruppe Hamas "eine Option" sei. In so einem Fall müsse Israel die Geiseln, die von der Hamas in Richtung Gazastreifen verschleppt wurden, opfern - weil man im Krieg "eben einen Preis" bezahlen müsse.
Eine Vertretung der Entführten bezeichnet die Aussagen von Elijahu als "rücksichtslos und grausam". Nicht nur das Völkerrecht, sondern auch die "menschliche Moral" würden dagegen sprechen, Massenvernichtungswaffen einzusetzen.
Elijahu rudert zurück
Infolge der Kritik meinte der Minister, er habe das mit der Atombombe "metaphorisch" gemeint - also nicht wörtlich, sondern im übertragenen Sinne. Israel würde alles dafür tun, die Geiseln wieder nach Hause zu bringen.
Hat Israel überhaupt Atomwaffen?
Internationale Behörden gehen davon aus, dass Israel rund 90 nukleare Sprengköpfe besitzt. Offiziell bestätigt ist das jedoch nicht.
Nach den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen werden wohl mehrere Hamas-Geiseln vermisst:
Nahostkonflikt Waffenruhe zu Ende: Israel schickt Kampfjets nach Gaza
Die israelische Armee hat mitgeteilt, dass sie den Kampf gegen die Hamas wieder aufgenommen hat.