Mädchen und junge Frauen im Alter zwischen 12 und 17 werden immer öfter mit Essstörungen wie Magersucht, Bulimie oder auch Binge-Eating-Störung und Übergewicht diagnostiziert - 2021 waren es 30 Prozent mehr als 2020. Diese Zahlen wurden in einer bundesweiten Studie der Kaufmännischen Krankenkasse veröffentlicht. Mit Essstörungen kämpften demnach:
- 2019: 12,9 von 1.000 Menschen
- 2020: 13,4 von 1.000 Menschen
- 2021: 17,6 von 1.000 Menschen
50.000 Jugendliche von Essstörungen betroffen
Das sind die offiziellen Zahlen. Die Dunkelziffer wird um einiges höher vermutet. Dieser Trend betrifft aber nicht nur Frauen. Der Anstieg von Essstörungen bei Männern zwischen 18 und 24 Jahren ist stärker als bei Frauen im selben Alter. Ein tödliches Ende ist nicht ausgeschlossen: 2021 starben 78 Menschen aufgrund von Essstörungen.
Trauma, Mobbing, Druck und Social Media stören das Essverhalten
Eine gestörte Beziehung zu Essen kann aus verschiedenen Ursachen entstehen:
- Mobbing
- traumatische Erlebnisse wie Missbrauch
- familiäre Konflikte
- Leistungsdruck
- falsche Körperbilder und Schönheitsstandards auf Social Media
- und jetzt auch: Pandemie
Während der Pandemie fand das Leben hauptsächlich digital statt. Das führte laut Psychologin Franziska Klemm zu einem Realitätsverlust. Selbst die Freunde sahen anders aus, denn online gibt es Filter. Zusätzlich hatten während des Lockdowns nicht nur die Gyms zu - auch alltägliche Bewegung fiel flach.