Bei den Leuten soll es sich um Geflüchtete handeln, die von Italien aus nach Griechenland zurück gezwungen werden, ohne dass sie dort einen Asylantrag stellen konnten. Das zeigen gemeinsame Recherchen des ARD-Fernsehmagazins MONITOR mit Lighthouse Reports, SRF, Al Jazeera und Domani.
Zum ersten Mal Gefängnisse nachgewiesen
Die Journalisten konnten die Gefängnisse auf den Fähren nachweisen. Gefunden wurde unter anderem ein enger Metallschacht, von dem Flüchtlinge zuvor berichtet hatten. Laut den Recherchen hatten Geflüchtete und Hilfsorganisationen berichtet, teilweise mit zu wenig Essen und Trinken oder ohne eine Toilette zurück nach Griechenland gebracht worden zu sein. Bis zu 30 Stunden kann der Weg dauern. Das Unternehmen, das für die Fähren zuständig ist, bestreitet alle Vorwürfe. Das italienische Innenministerium hat dem Recherche-Team bisher keine Antwort gegeben.
Flüchtlinge einfach zurückschicken? Illegal!
Menschen zurückzuschicken, ohne dass sie die Möglichkeit hatten, einen Asylantrag zu stellen, ist illegal. Italien war deshalb schon öfters in der Kritik. 2014 wurde das Land deswegen vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verurteilt.
Das Recherche-Team um MONITOR hatte schon einmal illegale Gefängnisse aufgedeckt - damals aber an Land und nicht auf Schiffen:
Flucht Geheime Gefängnisse: Werden Gefluechtete an EU-Grenzen misshandelt?
In Bulgarien, Ungarn und Kroatien sollen Flüchtlinge gefangen gehalten werden - um sie dann zurück zu zwingen.