Ungarische Soldaten der von der Nato geführten Kosovo-Friedenstruppe KFOR bewachen ein kommunales Gebäude in der Stadt Zvecan im serbisch bevölkerten Norden des Kosovo. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/AP | Bojan Slavkovic)

Politik

Kosovo: NATO schickt 700 Soldaten mehr

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Renée Diehl
SWR-Redakteurin Renée Diehl (Foto: SWR DASDING, Fabian Brosi)
Aslı Kaymaz
Asli Kaymaz (Foto: SWR DASDING)

Bei Unruhen im Norden des Kosovo wurden 25 NATO-Soldaten verletzt. Weitere Soldaten sollen nun unterstützen.

Drei der 25 Soldaten sind nach Angaben der Nato schwer verletzt worden, aber nicht in Lebensgefahr. Betroffen sind italienische und ungarische Soldaten der NATO-Friedensmission KFOR.

Gewalttätige Proteste im Nordkosovo: Was ist passiert?

Die KFOR-Soldaten sollten das Gemeindeamt in Zvečan sichern, während dort ein neuer kosovo-albanischer Bürgermeister sein Amt antreten sollte. Dabei kam es zu gewalttätigen Protesten militanter Serben, die durch die Friedensmission aufgelöst wurden. Sie setzten dafür Blendgranaten und Tränengas ein. Die Menge bewarf die Soldaten wiederum mit Steinen, Brandsätzen, Flaschen und anderen Gegenständen.

NATO schickt Support

Nach den Ausschreitungen will die NATO die Truppen verstärken. Es sollen etwa 700 Soldaten entsendet werden. Aktuell sind etwa 3.800 Mann vor Ort.

Wie kam es zu den Protesten?

Im Kosovo leben insgesamt etwa 120.000 Serben. Viele davon im Norden des Landes. Aus Protest gegen die Politik der kosovarischen Regierung hatten viele serbische Politiker und Beamte im November 2022 gekündigt. Deshalb mussten im Kosovo Lokalpolitiker neu gewählt werden. Die Partei "Serbische Liste" hat die Wahlen aber boykottiert. Deshalb gewannen viele albanische Kandidaten - gegen deren Amtsantritt protestierten Serben nicht nur in Zvečan, sondern auch an zwei weiteren Orten.

Bereits Anfang Mai hatten die Staatschefs von Kosovo und Serbien mit Hilfe der EU verhandelt - ohne Erfolg:

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