"Ihren Ergebnissen zufolge wurde die Identität aller zehn Toten festgestellt. Sie entspricht der veröffentlichten Passagierliste", teilten die russischen Ermittler am Sonntag mit. Auf der Liste stand demnach Prigoschin, aber auch sein Stellvertreter Dmitri Utkin. Damit haben sie den Tod von beiden bestätigt.
Das Flugzeug soll nördlich von Moskau in der Region Twer abgestürzt sein, heißt es von der russischen Nachrichtenagentur Tass. Es war auf dem Weg von Moskau nach St. Petersburg. Laut dem US-Verteidigungsministerium gibt es keine Hinweise darauf, dass das Flugzeug mit einer Rakete abgeschossen wurde. Warum es abgestürzt ist, ist unklar.
Das sagt Russlands Präsident
Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Familien der Toten sein Beileid ausgesprochen und den mutmaßlichen Verstorbenen für ihren Einsatz im Krieg gegen die Ukraine gedankt. Dabei nannte er auch Prigoschin. Putin hat an dem Tag also indirekt den Tod des Wagner-Chefs bestätigt.
Auch der Telegram-Kanal "Grey Zone", den Prigoschin nutzte, um seine Videos zu veröffentlichen, bestätigte seinen Tod.
Steckt Putin hinter dem mutmaßlichen Tod von Prigoschin?
Laut Experten könnte das sein. Gerhard Mangott von der Universität Innsbruck hat dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) gesagt:
Wenn Prigoschin und Utkin ums Leben gekommen sind, kann das kein Unfall gewesen sein.
Auch András Rácz, Experte für Russlands Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, traut den offiziellen Angaben nicht:
Das Flugzeug ist plötzlich vom Himmel gefallen, bei bestem Wetter.
Mangott, Rácz und andere Experten können sich gut vorstellen, dass der Flugzeug-Absturz eine geplante Aktion vom Kreml um Russland-Präsident Wladimir Putin war. Hintergrund: Ende Juni hatte er einen Aufstand seiner Kämpfer gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin angeführt. Prigoschin brach den Aufstand aber schnell ab und erklärte sich einverstanden, mit seiner Truppe ins Exil nach Belarus zu gehen. Dafür sollte er straffrei bleiben. Die russische Regierung bezeichnet die Vorwürfe als "Lüge".
Wer ist der Wagner-Chef Prigoschin?
Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin ist Chef der Söldner-Gruppe Wagner. Diese ist in vielen internationalen Konflikten im Einsatz - zum Beispiel in Syrien und zuletzt in der Ukraine. Prigoschin hat immer wieder Kritik an der russischen Regierung geäußert, unter anderem weil die Gruppe in der Ukraine nicht mit genügend Munition versorgt wurde.
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