Die Verpackungsvorschrift gilt seit Juli 2022: Shishatabak-Firmen dürfen nur noch kleine 25-Gramm-Packungen herstellen. Vorher produzierten sie vor allem Packungen mit bis zu 1000 Gramm.
Die Shisha-Branche fand die Idee schon vor der Einführung ziemlich blöd. Sie meinte, dass sie die Maschinen nicht so schnell auf die neue Größe umstellen könnten. Die Vermutung schon damals: Der legale Handel wird einbrechen und der Staat nimmt weniger Steuern ein.
Seit dem Rekordjahr 2021 ist der Umsatz in der Branche laut Shisha-Verband um 90 Prozent eingebrochen. Die Shisha Cloud GmbH aus Lonsee bei Ulm musste jetzt als erstes Unternehmen sogar Insolvenz anmelden, nachdem es 2021 noch 30 Mitarbeiter hatte und 5,5 Millionen Euro Umsatz erzielt hatte.
Warum wurde die kleine Verpackungsgröße denn überhaupt eingeführt?
Es kam immer wieder vor, dass Tabak in Shishabars in Großverpackungen gekauft und dann in kleinen Mengen in Shishaköpfe gefüllt wurde. Diese Menge wurde dann nur einmal versteuert. Das war illegal. Die neue Verpackungsgröße sollte das verhindern.
Neues Problem: Schwarzmarkt
Da davon auszugehen ist, dass seit der neuen Regel nicht auf einmal viel weniger Menschen Bock auf Shisha haben, vermutet die Branche: Shisha-Tabak wird aktuell vor allem auf dem Schwarzmarkt gehandelt. Konsumenten berichten, dass sie auf dem Schwarzmarkt 40 bis 70 Euro für ein Kilo Shisha-Tabak zahlen müssen. Auf legalem Weg sind es knapp 160 Euro - aufgeteilt in 40 kleine Packungen. Der Zoll und das Finanzministerium sagen, dass der Schwarzmarkt nicht auffällig gewachsen ist, allerdings können sie auch nur stichprobenartig prüfen.