Razzia bei "Reichsbürgern" in Reutlingen (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Julian Rettig)

Crime

"Reichsbürger" - wie gefährlich sind sie?

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Max Stokburger
Niklas Behrend
Niklas Behrend  (Foto: SWR DASDING)

Bei einer Razzia wurde auf einen Polizisten geschossen. Ähnliche Vorfälle hat es schon häufiger gegeben - sind "Reichsbürger" krass gefährlich?

Was ist passiert?

Die Polizei hat bei einer großen Razzia im "Reichsbürger"-Milieu 20 Wohnungen in ganz Deutschland durchsucht – es gab mehrere Festnahmen. Bei fünf Beschuldigten besteht der Verdacht, dass sie eine Terror-Vereinigung unterstützen. Laut Zeitungsrecherchen sollen sich unter den durchsuchten Personen auch ein Polizist und ein Soldat befinden.

In Reutlingen ist eine Durchsuchung eskaliert und ein Beamter wurde angeschossen – er hat überlebt. Jetzt ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen den festgenommenen Schützen wegen mehrfachen versuchten Mordes.

Gab es schon ähnliche Angriffe?

Ja, in Baden-Württemberg stehen zwei "Reichsbürger" vor Gericht – beide wegen versuchten Mordes. Einer von ihnen soll einen Polizisten angefahren haben. Der andere hatte im vergangenen Jahr bei einem SEK-Einsatz auf Polizisten geschossen und zwei verletzt.

Wie groß und gefährlich ist die Szene?

Der Verfassungsschutz denkt, dass es in Deutschland rund 23.000 Anhänger gibt. Rund 1.250 davon werden als "Extremisten" eingestuft. Mehrere hundert Menschen sollen eine Waffe besitzen dürfen. Die Behörde rechnet den "Reichsbürgern" im Jahr 2021 über 1.000 Straftaten zu – darunter Erpressung und Widerstand.

Größere Teile dieser Szene sind zu aktiver Gewalt bereit oder äußern ihre Gewaltfantasien gegen staatliche Repräsentanz freier als früher. Das macht diese Personen aus Sicht des Staatsschutzes gefährlich.

Hier kannst du dir anschauen, wie genau die "Reichsbürger" ticken und was die Politik unternehmen will.

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