Der Angeklagte (r) sitzt vor Prozessbeginn mit seinen Anwälten Viktor Volkmann (l) und Sebastian Vogel im Gerichtssaal. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Arzt vor, im April 2018 in einem Krankenhaus in Rotenburg als behandelnder Arzt an einem 14-jährigen Patienten nach einem Fahrradunfall nicht die notwendige medizinische Behandlung durchgeführt zu haben. Der Chefrarzt soll eine bestehende Hirnblutung nicht erkannt haben. Der Jugendliche starb im Krankenhaus. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Sina Schuldt)

Prozess

14-Jähriger stirbt an Hirnblutung: Chefarzt angeklagt!

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Niklas Behrend
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Melissa Koser
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Der Junge hatte nach einem Unfall Blut erbrochen, trotzdem wurde nicht gecheckt, ob er eine Hirnblutung haben könnte.

Das Ganze ist 2018 in einer Klinik in Rotenburg (Niedersachsen) passiert. Nach einem Fahrradunfall kam der 14-Jährige ins Krankenhaus. Er klagte trotz Schmerzmitteln über heftige Kopfschmerzen. Außerdem wurden auffällige medizinische Werte gemessen. Der behandelnde Arzt dachte, der 14-Jährige hätte eine Gehirnerschütterung. Damit lag er falsch. Der Junge hatte einen Schädelbasisbruch.

Chefarzt und behandelnder Arzt haben mehrfach telefoniert

Insgesamt dreimal quatschten die beiden Ärzte miteinander. Der nun wegen fahrlässiger Tötung angeklagte Chefarzt saß nämlich zu Hause. Der 53-Jährige hatte Rufbereitschaft. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Trotz des Zustands des Jungen habe er keine weiteren Untersuchungen angeordnet. Am nächsten Tag starb der 14-Jährige an den Folgen einer Hirnblutung.

Krankenhaus warf Ärzte raus

Das Krankenhaus in Rotenburg hat die Ärzte nach dem Vorfall entlassen. Am Dienstag startete der Gerichtsprozess am Landgericht in Verden. Der Chefarzt entschuldigte sich der bei der Mutter des 14-Jährigen, sagte aber auch: Der Chefarzt entschuldigte sich bei der Mutter des 14-Jährigen, sagte aber auch: Die Hirnblutung habe er nicht erkennen können. Der Fall läuft vor Gericht erst mal bis Mitte August.

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