"Es braucht einen kurzen Lieferweg, der Baum sollte also regional sein", erklärt Bianca in einer Weihnachtsbaum-Kultur in Edenkoben. Außerdem sollte man darauf achten, wie er angebaut wurde. "Möglichst dünge- und pestizidfrei, sodass der Baum wenig schadstoffbelastet ist und auch seine Umwelt wenig belastet hat", erklärt die Försterin in Ausbildung.
Um das zu erkennen, könne man sich an den vorhandenen Bio-Siegeln orientieren. Beachtet man diese Punkte, könne man laut Bianca davon ausgehen, dass der Baum nachhaltig ist.
Kleine Monokulturen schaden dem Wald nicht
Wir haben uns mit der jungen Försterin bei einer 0,4 ha großen Christbaum-Kultur in Edenkoben getroffen. Holt man seinen Baum von einer so kleinen Kultur, müsse man sich Bianca zufolge keine Sorgen machen, dass das dem Wald schadet.

"Baut man jedoch hängeweise nichts anderes an als zum Beispiel die Nordmanntanne, dann schadet die Monokultur dem Wald und ist nicht nachhaltig", so die junge Försterin. Die Nordmanntanne sei zwar unser beliebtester Weihnachtsbaum, komme aber nicht aus der Region, sondern vom Kaukasus. Dementsprechend hätten zum Beispiel die heimischen Insekten relativ wenig davon.
Alternativen: Topfbaum versus Plastiktanne
Den gemieteten Weihnachtsbaum im Topf hält Bianca für eine gute Alternative zu einem herkömmlichen Christbaum. Allerdings hätten solche Topfbäume Probleme mit den Temperaturschwankungen, denen wir sie aussetzen: erst das kalte Klima draußen, dann die Wärme im Wohnzimmer und dann wieder die Kälte draußen.
"Man braucht viel Fingerspitzengefühl, um den Baum stückweise an die verschiedenen Temperaturen zu gewöhnen. Bekommt man das aber hin, ist er eine gute und nachhaltige Alternative zum herkömmlichen Christbaum", meint die angehende Försterin.
Allein bei der Produktion hat der Baum aus Plastik schon eine enorme Co2-Freisetzung. Sogar doppelt so viel als würde ich einen natürlichen Weihnachtsbaum von einer riesigen Plantage in Dänemark importieren.
Und damit hat der Plastikbaum einen zigfach größeren Co2-Fußabdruck als ein regionaler Bio-Baum. Von Weihnachtsbäumen aus Plastik hält die junge Försterin also gar nichts.
Laut @oekochecker muss ein Weihnachtsbaum aus Plastik bis zu 20 Jahre genutzt werden, bis er eine bessere Umweltbilanz hat als ein natürlicher Christbaum. Besser wäre es jedoch, ihn für immer zu nutzen. Denn wegen des Materialmixes aus Kunststoff und Metall ist der Plastikbaum schwer zu recyclen.
Recycling der natürlichen Weihnachtsbäume
Die natürlichen Christbäume werden in der Regel von den Gemeinden wieder eingesammelt. Danach werden sie zum Beispiel an Zoos gespendet. Mit den Bäumen können die Tiere bespaßt oder gefüttert werden.
Alternativ werden die Bäume gehäckselt und dann entweder zu Gartenerde verarbeitet oder sie kommen ins Heizkraftwerk und ersetzen dort fossile Brennstoffe.
Tipps für ein langes Weihnachtsbaum-Leben
Für alle, die sich für einen natürlichen Weihnachtsbaum entschieden haben, hat Bianca noch ein paar Tipps, wie ihr euren Christbaum möglichst lange fit halten könnt.
Die ganze Story zu nachhaltigen Weihnachtsbäumen gibt's hier.