Gefangenentransport Justizvollzugsanstalt Stammheim (Foto: DASDING)

VOR ORT

Zwischen Sicherheitsglas und Stacheldrahtzaun: Der Job in der JVA

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AUTOR/IN
Sophie Schindler
Sophie Schindler (Foto: DASDING, Katja Setz)

Carsten* ist JVA-Beamter und arbeitet in der JVA Stammheim. Geschmuggelte Gegenstände, unterirdische Gänge – in Serien haben JVA-Beamte einen krassen Job. Der Alltag ist anders.
(*Name geändert)

Durch drei Sicherheitstüren muss Carsten gehen, um seinen Arbeitstag zu starten. Sein Handy muss er vor Dienstbeginn immer einschließen – denn Handys sind auf dem gesamten Gelände der JVA in Stammheim für alle verboten. Ein großer Zaun mit Stacheldraht begrenzt das Gefängnisgelände, überall sind Kameras zu sehen. Auf dem Hof stehen mehrere Wägen für den Gefangenentransport.

Jeder Tag ist anders

Das Arbeitsumfeld im Vollzug ist alles andere als alltäglich. Carstens Tag beginnt mit einer Lebendkontrolle, das heißt, es wird überprüft, ob alle Inhaftierten am Leben sind. Die Justizvollzugsbeamten kümmern sich nicht nur um die Abläufe, sie arbeiten auch eng mit den Gefangenen zusammen.

Carsten in der JVA (Foto: DASDING)
Für seinen Job muss Carsten immer einen klaren Kopf behalten. Angst hat er nicht, dafür aber Respekt. Denn er weiß nie, was passieren kann.

Wenn die Gefangenen neu in die JVA kommen, nehmen die Beamten sie auf und nehmen ihnen die persönlichen Gegenstände ab. Für die Haft bekommt jeder Inhaftierte Kleidung. Auch Fahrdienste gehören für Carsten zum Job: „Durch die U-Haft fahren wir oft zu den Gerichten“.

Ich habe mich schon mit dem ein oder anderen Mörder unterhalten.“

Carsten arbeitet mit Menschen zusammen, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden. Seine prägendste Erfahrung war ein Suizidversuch eines Gefangenen, „der versucht hat sich zu schneiden. Wir waren als Erste in der Zelle und die war komplett blutverschmiert.“ Dem Gefangenen geht es mittlerweile wieder gut.

Je nach Tat und psychischer Verfassung sind die Gefangenen in unterschiedlichen Bereichen untergebracht. Die Hafträume bestehen aus einem Plumpsklo, nackten Wände und einer reißfesten Matratze. Das ist die Zelle für die „besonders gefährlichen Insassen“, sagt Carsten. In den "normalen" Hafträumen gibt es ein Bett, einen Schrank für persönliche Gegenstände, einen kleinen Tisch und sogar einen Fernseher.

Vorurteilscheck JVA-Beamte mit Carsten

Aus Sicherheitsgründen mussten wir Carstens richtigen Namen in diesem Beitrag ändern.

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