Tierpfleger Cedric in der Wilhelma (Foto: DASDING)

VOR ORT

Tierpfleger in Stuttgart – Nur streicheln und füttern?

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Elisa Raßmus
Elisa - Das bin ich (Foto: Elisa Raßmus)

Cedric ist 22 Jahre alt und arbeitet im Vogelrevier der Wilhelma in Stuttgart. Seit seiner Kindheit liebt er Tiere. Ist der Job Tierpfleger so, wie er es sich vorgestellt hat?

Um sieben Uhr früh beginnt der Tag für Cedric. Ganz egal, welches Wetter draußen ist und ob es warm oder kalt ist. Genau das gefällt ihm auch. Für Cedric wäre es unvorstellbar, 24/7 im Büro zu hocken. Sein Tag beginnt und endet mit der Versorgung der Vögel.

Warum Cedric den Job liebt

Besonders cool findet er, dass die Tiere alle einen eigenen Charakter haben. "Manche sind scheuer, manche mutiger. Insgesamt gibt im Vogelrevier der Wilhelma knapp 100 verschiedene Vogelarten."

"Es gibt keinen Fleck auf der Welt, wo es keine Vögel gibt. Selbst im offenen Meer oder in der Antarktis leben Vögel."

Er ist froh, an der frischen Luft arbeiten zu können. Das ist sehr abwechslungsreich, weil jeder Tag anders ist, sagt er. Manchmal muss er kranke Tiere versorgen oder ist bei Geburten von Tierbabys dabei.

Tierpfleger - Kein Job zum Ausruhen

Das einzige, was ihn wirklich an dem Job nervt: "Das frühe Aufstehen. Ich bin kein Morgenmensch und um sieben Uhr da sein, ist schon hart."

Der Job besteht aber keineswegs nur aus Streicheln und Füttern. Cedric ist von morgens bis abends mit der Reinigung der Gehege und der Tierversorgung beschäftigt. Must Wear dabei: Gummistiefel und Handschuhe.

Zu hektisch darf Cedric in den Gehegen aber auch nicht unterwegs sein, weil er sonst Tiere verschrecken könnte, die sich dann bei der Flucht verletzen.

Tierpfleger Cedric in der Wilhelma (Foto: DASDING)

Natürlich kann der Job auch hart sein, wenn ein Tier stirbt oder verlegt wird. Für den Tierpfleger Cedric trifft dies im Vogelareal nicht so zu. Wenn Cedric durch das Revier läuft, ruft er keinen der Vögel bei Namen oder streichelt sie. "Ich habe jetzt nicht so eine enge Beziehung zu den meisten Vögeln. Das liegt einfach an der Anzahl der Tiere und der Größe des Areals."

Strom und Kraniche - nicht so ungefährlich

So ganz ungefährlich ist der Job von Cedric aber auch nicht. Wenn sich beispielsweise Kraniche erschrecken, könnten sie im schlechtesten Fall den Tierpfleger angreifen. "Das würde einen jetzt nicht töten, aber sie könnten mit ihren Schnäbeln schon mein Bein aufreißen", erklärt Cedric.

Auch die Stromzäume, die so um die 10.000 Volt haben, sind nicht ohne. Da muss er immer wieder aufpassen, dass er keine gewischt bekommt.

Facts über die Ausbildung

  • Als Tierpfleger kann man in Forschungseinrichtungen, Tierkliniken, Tierheimen und Zoos arbeiten
  • Die Ausbildung findet dual statt (Ausbildungsbetrieb und Berufsschule)
  • Sie dauert drei Jahre (mit Verkürzungsmöglichkeit)
  • Arbeitszeiten: 40 Stunden in der Woche (mögliche Wochenende- & Feiertagseinsätze)
  • Verdienst während Ausbildung (steigt mit den Jahren): circa 700 € bis circa 950 €
  • Einstiegsgehalt: 2160 € bis 2250 €

Traumberuf für Cedric?

Für Cedric ist der Job genauso, wie er es sich vorgestellt hat. Auch wenn er früh aufstehen muss und "nur" ein durchschnittliches Gehalt bekommt, steht für den 22-Jährigen fest, dass er seinen absoluten Traumberuf gefunden hat.

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Elisa Raßmus
Elisa - Das bin ich (Foto: Elisa Raßmus)

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