Metzdorf an der Sauer ein Jahr nach der Flut. (Foto: SWR, Anna-Carina Blessmann)

Vor Ort

Ein Jahr Flut: So sieht es heute bei Noémi an der Sauer aus

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Anna-Carina Blessmann
Anna-Carina Blessmann am Mikrofon (Foto: SWR)

Einen Tag nach der Flut haben wir Noémi und ihren Freund in ihrem überschwemmten Haus in Metzdorf getroffen. Jetzt ist ein Jahr vergangen - und Noémi hat super viel wieder aufgebaut.

Als Noémi am 16. Juli 2021 morgens zum ersten Mal wieder die Haustür öffnet, schaut sie auf einen schlammverschmierten Hof und kann noch gar nicht fassen, was passiert ist. "Alles ist anders", sagt sie damals.

Sie und ihr Freund Sammy seien eigentlich taffe, sachliche Menschen, sagt Noémi am 16. Juli - aber jetzt hätten sie 24 Stunden Angst gehabt und wie zwei Marmorsäulen nebeneinander gewartet, bis das Wasser zurückgeht.

Auf unserem Instagram-Kanal @wirsindtrier könnt ihr euch Noémis Geschichte anschauen:

Ein Jahr später sind nicht nur viele Schäden beseitigt und das Haus nicht wiederzuerkennen - Noémi hat auch richtig viel geschafft: Neben dem Wiederaufbau des Hauses hat sie auch noch für Prüfungen gelernt, um Lehrerin zu werden. Und trotz Arbeit bis zur Erschöpfung sind sie und Sammy ein gutes Team geblieben.

"Wie wir das geschafft haben? Ich bin stur und hartnäckig."

Alles auf Null - Wiederaufbau nach der Flut

Und es ist viel in den vergangenen zwölf Monaten passiert: Wände und Boden wurden abgestemmt und mit einer Zeltheizung getrocknet. Dann gab es neue Elektrik, neuen Estrich, neuen Wandputz. Haustür und Fenster wurden ausgetauscht.

So sah es im Haus noch wenige Monate nach der Flut aus. (Foto: SWR)
So sah es im Haus noch wenige Monate nach der Flut aus.

"Der Plan ist riesig. Und die To-Do-Liste häuft sich immer mehr."

Helferfest zum Jahrestag der Flut

Beim Wiederaufbau haben die beiden immer zuerst an den Campingplatz gedacht, den sie vor dem Haus im Nebenerwerb betreiben, sagt Noémi: "Weil wir den Campern etwas Besseres bieten wollen." Deshalb sind die Sanitäranlagen für die Camper schon fast fertig. Noémi hofft, dass sie bald wieder die ersten Gäste empfangen können.

Zum Jahrestag der Flut will Noémi auch ein großes Helferfest veranstalten. Denn geholfen wurde viel, nicht nur beim Aufräumen unmittelbar nach der Flut. Es gab auch private Spenden in Form von Möbeln oder Geld. Zusammen mit den Mitteln, die sie von der Verbandsgemeinde erhalten haben, können sie damit fast die Küche bezahlen, sagt Noémi.

Couple-Goals: Teamarbeit!

Auch als Team hat die gemeinsame Arbeit am Haus Noémi und ihren Freund Sammy zusammengeschweißt. Natürlich gebe es auch mal Streit. Man sieht die kleinen Macken des anderen und ärgert sich über Kleinigkeiten, sagt Noémi. Entscheidend sei aber, dass sie in den wichtigen Momenten zueinander stehen.

"Wir haben stur zusammengehalten. Wir haben unsere schönen Momente, entspannte Momente, Lachmomente."

Ängste nach der Flut

Und Angst, dass das Wasser noch einmal kommen könnte? Die verdränge sie, sagt Noémi: "Denn das ist schon enorm, die ganze Arbeit, die man hier leisten muss. Ich weiß nicht, ob wir ein nächstes Mal so viel Unterstützung bekommen würden. Und der Wiederaufbau kostet extrem viel Zeit und Geld."

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