Roya ist Studio-Managerin in einem Tattoo-Studio aus Stuttgart und hat uns erzählt, warum die beiden Farben (genauer die Pigmente Blue15 und Green7) überhaupt verboten werden sollen.
Ab 2022 keine bunte Tattoos mehr? Warum?
Die Europäische Chemikalienagentur hat bereits 2020 angekündigt, dass die beiden Pigmente verboten werden sollen. Der Grund: Die Farbstoffe stehen unter Verdacht, krebserregend zu sein. Sicher ist das allerdings nicht, Studien dazu fehlen noch. Tattoofarben werden aber von der EU als Kosmetikprodukte gewertet. Und in der Kosmetikbranche sind genau diese Farbstoffe nicht mehr zulässig.
Das sagt eine Tätowiererin zu dem geplanten Verbot
Es wäre sehr verheerend, wenn das Verbot in Kraft treten würde. Denn: Diese zwei Pigmente sind in zwei Drittel aller Tattoofarben vertreten.
Heißt: Bunte Tattoos wären dann wohl ab 2022 Geschichte.
Gibt es Alternativen zu diesen beiden Farbstoffen?
Laut Roya, noch nicht. Es gebe aber viele Kolleginnen und Kollegen, die aktuell schon dabei sind, sich etwas einfallen zu lassen. Wenn das Verbot komme und es keine Alternativen dazu gebe, würden professionelle Tätowierer*innen sich sehr einschränken müssen, was für ihre Arbeit verheerend sei. Unprofessionelle Tätowierer*innen würden die Farben trotzdem weiter benutzen, meint Roya.
Petition gegen das Verbot
Im Netz wurde derweil eine Petition gegen das Verbot gestartet. Knapp 50.000 Leute aus ganz Europa haben schon teilgenommen. Viele Tätowierer*innen machen auch auf Social Media mobil gegen das geplante Verbot. Für die Tattoo-Branche gibt es also noch Hoffnung.