Yannick sagt, er selbst sei „zwiegespalten“, wenn es um den „Pride Month“ geht. Klar, auf der einen Seite gilt: „Ich bin super froh, in einer Zeit und einem Land zu leben, in dem die Vielfalt sexueller Identitäten und Orientierungen kein Tabu-Thema ist. Ich finde es super wichtig, der Community Raum in der Gesellschaft zu geben und auf Missstände aufmerksam zu machen.“
Und: „Wir sind noch nicht auf dem Level, dass heterosexuelle Menschen und queere Menschen gleichgestellt sind. Es kommt bei queeren Menschen immer noch zu Diskriminierung - und genau darauf sollte der Pride Month aufmerksam machen.“
So weit, so wichtig. Würde es da nicht auch die andere Seite geben, denn: Yannick hasst es, was für ein Kommerz aus dem "Pride Month" geschlagen wird.
„Firmen präsentieren ihre Logos und Banner und nicht zuletzt auch ihre Produkte in total vorhersehbarer Regenbogenoptik und meinen ‚damit ist alles getan‘. Ich weiß nicht, inwiefern das dazu beiträgt, Vorurteile und Stigmas abzubauen. Für mich sieht das ganz oft nach schäbigem Trend-Hopping aus. Ein bisschen wie Greenwashing.“
Diversity: Weil Vielfalt zu uns gehört!
Tatsächlich scheinen „Pride-Artikel“ im Juni zu boomen: Von Kuscheltieren über Spielfiguren bis zu Klamotten und Sportschuhen.
Das alles führt dazu, dass Yannick sich fragt, ob der Pride Month eine gute Idee ist, die einfach schlecht umgesetzt wurde. Oder ob es so wie beim Valentinstag ist, dass der Tag an sich eine Bedeutung hat, die Industrie das aber "verramscht".
Eins ist mir auf jeden Fall klar: Pride Month heißt mehr, als Regenbogenflaggen raushängen, die man dann im Juli einfach wieder in die Ecke wirft.