Rezo weiß, wie man starke Headlines macht und Rezo weiß noch besser, wie man seine Reichweite auf YouTube für wichtige Themen nutzt. Im aktuellen Video "Die Zerstörung der Presse" geht es eine Stunde lang um unseriösen Journalismus, Verschwörungstheorien und eigentlich alles, was in Deutschlands Presse laut Rezo noch gerade total falsch läuft.
Deswegen ist das Video "Die Zerstörung der Presse" gerade so wichtig
Manche User stellen momentan jede Menge Videos ins Netz mit abstrusen Verschwörungstheorien. Diese Videos werden millionenfach angeschaut und geteilt. Für Rezo sind diese Videos zwar "absoluter Bullshit", aber da diese Videos eben so eine große Reichweite bekommen, auch ein wirklich großes Problem.
Eine Ursache dafür, dass gerade viele dieser Verschwörungstheorien so große Reichweiten bekommen, macht Rezo besonders sauer: Denn ein Grund, warum viele Menschen diesen Theorien vertrauen, ist, dass sie der seriösen Presse misstrauen.
Ich, als Redakteurin für DASDING, horche hier natürlich direkt auf. Und nach 60 Minuten Video anschauen muss ich sagen: DANKE Rezo, das war nötig.
Seriöse Medien - unseriöse Arbeitsweise
Wie verliert die Gesellschaft denn das Vertrauen in die Presse? Für Rezo ganz klar: indem von der Presse ziemlich unseriös gearbeitet wird.
Im Video spricht Rezo da unter anderem diese Probleme der Presse an:
- Reißerische Behauptungen, die in keiner Weise belegt werden
- Bewusst falsche Nachrichten
- Spekulationen auf Kosten der Opfer
- Gefährdung von Opfern, Familien
- Fehlende Quellen
- und noch viel, viel mehr
Auch mir fällt natürlich auf, wie Medien beispielsweise unterschiedlich über bestimmte Dinge berichten - ehrlich gesagt, wie unterirdisch spekulativ und falsch manche Medien berichten. Im Studium und Beruf wurde mir immer wieder der Pressekodex und ein Verantwortungsbewusstsein in meinem Job beigebracht, was ich aber teilweise von der Presse sehe, ist etwas ganz anderes. Was mich daran aber vor allem stört: Ich habe das Gefühl, das Vertrauen in die GESAMTE Presse leidet unter der schlechten Arbeit mancher. Das ist frustrierend und unfair für alle die, die ihren Job ernst nehmen und gewissenhaft umsetzen.
Was ist dran an Rezos Fakten über den Klimawandel?
Das Resultat von unseriösem Journalismus: Misstrauen
Wenn schlecht gearbeitet wird, vorsätzlich sogar, wird bei der Gesellschaft natürlich abgespeichert: "Etablierte Journalisten missbrauchen ihre Macht und haben damit Menschen geschadet", so beschreibt es Rezo. Dasselbe Gefühl habe ich gerade sehr oft: Uns wird allgemein unterstellt, etwas Schlechtes für die Gesellschaft zu wollen, dabei ist es genau das Gegenteil. Wir wollen aufklären und das, ohne von jemandem oder etwas beeinflusst zu werden.
Im Video folgt ein weiterer Teil, der mir aus der Seele spricht:
Misstraut diesen* Journalistinnen und Journalisten, verachtet weiter deren Verhalten, aber bitte übertragt dieses Urteil nicht auf die seriösen Zeitungen. Schmeißt die nicht alle in den selben Topf.
*die unseriösen Journalismus betreiben
Seit einigen Jahren bin ich Redakteurin hier bei DASDING und mit den Jahren habe ich schon viel Kritik gegenüber uns Journalistinnen und Journalisten gehört. Aber es ist eigentlich fast immer eine allgemeingültige Kritik gewesen, oft nach dem Motto "Ach, das ist doch eh alles Fake, was ihr da macht. Den Journalisten kann man eh nicht trauen." Und das frustriert mich sehr, denn es gibt diese Leute, die anscheinend keine Skrupel haben, mit ihrer Arbeit falsche Informationen mutwillig und ohne schlechtes Gewissen zu verbreiten (oder auch auf Fakten zu verzichten, um den Blick auf das Thema zu verzerren). Konstruktive Kritik ist da etwas ganz anderes: Das kann und soll jeder gerne äußern, dadurch werden wir als DASDING und jede*r einzelne als Journalist*in besser.
Wenn man also NICHT eine*r dieser Journalisten*innen ist, sondern jeden Tag nach seinem besten Wissen und Gewissen arbeitet, frustriert es, vorgeworfen zu bekommen, die Arbeit sei schlecht.
Man kann sicherlich überall etwas kritisieren, nur wie auch bei jedem anderen Beruf ist es auch im Journalismus wichtig, konstruktiv und anhand genauer Beispiele zu kritisieren, statt alle über einen Kamm zu scheren und im schlechtesten Fall für die Fehler anderer büßen zu lassen. Denn ich und die Kolleginnen und Kollegen mit denen ich zu tun habe versuchen jeden Tag für Vertrauen zu kämpfen, indem wir eben so gut Arbeiten, wie es geht. Und deswegen auch so ein "Danke" an Rezo, der einfach mal aufzählt, woran die Presse in Deutschland arbeiten sollte.
Niemand ist fehlerfrei
Was Rezo anspricht und auch mir total wichtig ist. Niemand ist perfekt:
Natürlich ist es unmöglich, fehlerfrei zu sein. Wir alle machen Fehler. Auch in meinen Videos waren Fehler.
Auch mir sind in meinem Beruf schon Fehler passiert. Die Fehler habe ich korrigiert und daraus gelernt, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Auch ich lerne nie aus und habe auch aus diesem Video des YouTubers Rezo wieder eine Menge mitgenommen. Zum Beispiel, dass man eben den Unsinn, den manche Leute oder Medien verbreiten, nicht unkommentiert so stehen lassen sollte. Dass man sich davon distanzieren muss, damit eben auch andere, auch du, die oder der gerade diesen Text ließt, weiß: Wir als DASDING bieten dir seriösen Journalismus.
Mich hat dieses Video wachgerüttelt, warum der Job jetzt gerade wieder wichtiger ist denn je. Hoffentlich checkt das auch der Rest der Presse.
Wir haben alle eine Verantwortung, damit sich Bullshit und Unwahrheiten nicht unkontrolliert verbreiten. Zum Beispiel auf seriöse Quellen und Belege zu achten oder sich bewusst auszuwählen, welche journalistische Arbeit man mit Klicks und Abos belohnen möchte und bei welcher eher das Gegenteil gilt. (...) Selbst eine Minderheit die Verunsicherung spreadet, Misstrauen sät und einfach alles destabilisiert, kann einigen Schaden anrichten. Verurteilt die, die ihrer Verantwortung nicht gerecht werden und ihre Macht missbrauchen.