Bei einer Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart hat es Ausschreitungen gegeben - die Polizei griff ein. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Jason Tschepljakow)

Stuttgart

Randale bei Eritrea-Veranstaltung: Ermittlungen gegen 228 Tatverdächtige

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Redakteurin Katharina Kunz (Foto: SWR)

Am Samstag waren Proteste gegen eine Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart eskaliert. Mehrere Menschen wurden verletzt.

Nach den Ausschreitungen ermittelt die Polizei jetzt gegen 228 Tatverdächtige. Sie sollen versucht haben, die Veranstaltung am Samstag zu stören. Die Polizei wollte sie daran hindern und wurde mit Waffen und Holzlatten angegriffen.

Was war bei der Eritrea-Veranstaltung passiert?

Etwa 200 Leute waren zu einer Veranstaltung des Verbands eritreischer Vereine in Stuttgart gekommen. Sie sollen die autoritäre eritreische Regierung unterstützen. Zur Mittagszeit versammelten sich Gegner der Veranstaltung und gingen schließlich auf die Teilnehmer los. Insgesamt wurden 27 Polizeibeamte, vier Veranstaltungsteilnehmer und 21 der Angreifer bei den Ausschreitungen verletzt.

Auseinandersetzungen mit der Polizei

Die Angreifer warfen mit Steinen, Flaschen und gingen teilweise mit Holzlatten auf die Polizei und die Teilnehmer der Veranstaltung los. Die Beamten wehrten sich mit Pfefferspray und Schlagstöcken, um die Gruppe zurückzudrängen. Dabei bekam die Polizei Verstärkung von verschiedenen Polizeistationen auch außerhalb von Stuttgart. Auch Hubschrauber waren im Einsatz.

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Stadt will Kontakt mit Eritrea-Vereinen

Stuttgart möchte möglichst bald Kontakt zu den eritreischen Vereinen aufnehmen, sagte der Integrationsbeauftragte Gari Pavkovic. Damit soll deutlich werden: Die Stadt duldet keine Auseinandersetzungen und Ausschreitungen. Für die Veranstaltung war keine Genehmigung nötig. Die Räume werden regelmäßig an die Vereine vermietet.

Eigentlich wollten sich die Vereine schon nächsten Samstag wieder in Stuttgart treffen. Die Stadt und der Verband der eritreischen Vereine in Stuttgart und Umgebung haben sich aber am Mittwoch darauf geeinigt, die Veranstaltung abzusagen.

Auch in anderen europäischen Städten hat es schon ähnliche Ausschreitungen gegeben:

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