2023 haben die Jugendämter wieder mehr Kinder und Jugendliche zu deren Schutz zu sich genommen als im Jahr davor. Insgesamt ist die Zahl der Fälle um 12 Prozent auf insgesamt 74.600 gestiegen. Die meisten davon sind Minderjährige, die unbegleitet nach Deutschland eingereist sind. Abgesehen von ihnen ist die Zahl um sieben Prozent gesunken. Das berichtet das Statistische Bundesamt.

Jugendämter nahmen 2023 rund 75.000 Minderjährige in Obhut
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Jugendämter nahmen 2023 rund 75.000 Minderjährige in Obhut
Die Zahlen für 2023 sind demnach aber nicht vollständig, weil manche Fälle nicht erfasst wurden oder Daten ausgefallen sind. Das Bundesamt schätzt, dass rund 1.100 Fälle nicht gezählt wurden.
Wann kümmert sich das Jugendamt?
Das Jugendamt wird in dieser Form aktiv, wenn
- das Wohl von einem Minderjährigen "dringend gefährdet" ist,
- das Kind selbst darum bittet oder
- es als ausländisches Kind unbegleitet aus dem Ausland kommt.
Dann wird das Kind "in Obhut genommen" - das Jugendamt kümmert sich also zum Beispiel um die Unterbringung. Dadurch sollen Minderjährige geschützt werden. So waren die Fälle der "Inobhutnahmen" 2023 verteilt:
- bei 36 Prozent der Fälle wegen dringender Kindeswohlgefährdung
- bei 11 Prozent der Fälle, weil der Minderjährige darum gebeten hat
- bei 53 Prozent der Fälle wegen unbegleiteter Einreise
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