Der Schriftzug des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Wilmersdorf. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Jessica Lichetzki)

Flucht

Deutlich mehr Asylanträge in Europa

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Jonas Neugebauer
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Alina Surawicz
Portraitfoto von Alina Surawicz (Foto: DNA Creative Collective / Niko Neithardt)

Im ersten halben Jahr 2023 gab es knapp 519.000 Asylanträge. Das sind 28 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2022.

Fast ein Drittel der Anträge wurde in Deutschland gestellt. Das sind mehr als doppelt so viele, wie in Frankreich und Spanien gestellt wurden. Die Zahlen hat die EU-Asylagentur (EUAA) veröffentlicht.

Meiste Asylanträge seit 2016

Die Menge an neuen Anträgen ist laut der EUAA die höchste Anzahl nach einem halben Jahr seit 2015 und 2016. Damals flüchteten viele Menschen vor dem Bürgerkrieg in Syrien. Insgesamt wurden in den beiden Jahren jeweils mehr als eine Million Asylanträge in Europa gestellt.

Die größere Menge an Anträgen führt wohl auch dazu, dass Anträge länger liegen bleiben: Die Zahl der Asylanträge, bei denen eine Entscheidung aussteht, ist dem Bericht zufolge im Vergleich zu 2022 um 34 Prozent gestiegen. Bei den bearbeiteten Anträgen wurde bei ca. 41 Prozent positiv entschieden.

Woher kommen die Geflüchteten?

Aus ganz unterschiedlichen Ländern. Fast die Hälfte aller Asylanträge haben Menschen aus diesen Ländern gestellt:

  • Syrien
  • Afghanistan
  • Venezuela
  • Türkei
  • Kolumbien

Btw: Ukrainische Geflüchtete - insgesamt knapp vier Millionen - zählen nicht für die aktuelle Statistik. Für sie gilt ein anderer Schutzstatus.

In diesem Jahr haben die EU-Staaten für strenge Regeln beim Asylverfahren gestimmt:

Politik Strengeres Asylverfahren: EU-Staaten stimmen dafür

Eine ausreichende Mehrheit der EU-Innenminister hat für die neuen Regeln gestimmt. Was das bedeutet, erfährst du hier.

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