Bodelshausen Konflikt wegen Flüchtlingsunterkunft

Bodelshausen

Stress wegen Unterkunft für Geflüchtete: Deshalb gibts Proteste

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Judith Bühler
Judith Bühler  NEWSZONE-Team
Niklas Behrend
Niklas Behrend

250 Geflüchtete sollen in ein ehemaliges Firmengebäude in Bodelshausen bei Tübingen kommen. Das finden nicht alle gut.

300 Leute haben am Wochenende vor einem Privathaus in Bodelshausen demonstriert. Darin lebt die Familie, die ein ehemaliges Firmengebäude vermieten will - für eine geplante Unterkunft für 250 Geflüchtete. Ab Mai sollen Menschen aus Ländern wie der Ukraine, Afghanistan oder der Türkei dort untergebracht werden.

Protest in Bodelshausen: Warum sind Menschen vor Ort gegen Unterkunft?

250 Leute auf so engem Raum: Wie soll das funktionieren, fragen sich diejenigen, die den Plan kritisieren. Auch der Bürgermeister und der Gemeinderat sehen das Vorhaben kritisch. Der Landkreis Tübingen hätte ihre Seite vorab anhören müssen, finden sie. Eine bessere Lösung wäre es ihrer Meinung nach, wenn Geflüchtete mehr verteilt und nicht geballt untergebracht würden.

Allerdings: Dass 300 Leute vor dem Privathaus der Vermieterfamilie auftauchen, geht auch dem Bürgermeister zu weit. Er sagt, dass er die Polizei gerufen hat, als er davon erfahren habe. Auch um die Familie zu schützen. Maria Hahn gehört zur Vermieterfamilie. Sie fühlt sich trotzdem vom Bürgermeister im Stich gelassen und sagt: Die Geflüchteten hätte Bodelshausen so oder so aufnehmen müssen - "dann doch lieber in einem von Security und Mitarbeitenden geschützten Gebäude als in Containern". Sie fühlt sich inzwischen unwohl im Ort und hat mit dem SWR darüber gesprochen:

Bodelshausen Konflikt wegen Flüchtlingsunterkunft

Maria Hahn erzählt von dem Protestzug vor ihrem Privathaus

Dauer

Große Aufregung in Bodelshausen (Kreis Tübingen) wegen einer geplanten Unterkunft für 250 Geflüchtete: Das Landratsamt will die Menschen in einem ehemaligen Firmengebäude unterbringen. Doch im Ort gibt es teils heftigen Widerstand. Die Stimmung in Bodelshausen ist inzwischen so aufgeladen, dass am Sonntagabend 300 Menschen zum Privathaus der Vermieter, der Unternehmerfamilie Hahn, zogen. Maria Hahn hat im Gespräch mit dem SWR erzählt, dass sie sich seitdem nicht mehr wohl im Ort fühlt und sogar bedroht.

Kommt die Unterkunft trotzdem?

Der Mietvertrag ist unterschrieben. Vom Landkreis heißt es, es gebe auch keine andere Möglichkeit. Deshalb soll die Unterkunft kommen. Wie es mit dem Streit darum weitergeht, ist noch offen.

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