300 Leute haben am Wochenende vor einem Privathaus in Bodelshausen demonstriert. Darin lebt die Familie, die ein ehemaliges Firmengebäude vermieten will - für eine geplante Unterkunft für 250 Geflüchtete. Ab Mai sollen Menschen aus Ländern wie der Ukraine, Afghanistan oder der Türkei dort untergebracht werden.
Protest in Bodelshausen: Warum sind Menschen vor Ort gegen Unterkunft?
250 Leute auf so engem Raum: Wie soll das funktionieren, fragen sich diejenigen, die den Plan kritisieren. Auch der Bürgermeister und der Gemeinderat sehen das Vorhaben kritisch. Der Landkreis Tübingen hätte ihre Seite vorab anhören müssen, finden sie. Eine bessere Lösung wäre es ihrer Meinung nach, wenn Geflüchtete mehr verteilt und nicht geballt untergebracht würden.
Allerdings: Dass 300 Leute vor dem Privathaus der Vermieterfamilie auftauchen, geht auch dem Bürgermeister zu weit. Er sagt, dass er die Polizei gerufen hat, als er davon erfahren habe. Auch um die Familie zu schützen. Maria Hahn gehört zur Vermieterfamilie. Sie fühlt sich trotzdem vom Bürgermeister im Stich gelassen und sagt: Die Geflüchteten hätte Bodelshausen so oder so aufnehmen müssen - "dann doch lieber in einem von Security und Mitarbeitenden geschützten Gebäude als in Containern". Sie fühlt sich inzwischen unwohl im Ort und hat mit dem SWR darüber gesprochen:
Kommt die Unterkunft trotzdem?
Der Mietvertrag ist unterschrieben. Vom Landkreis heißt es, es gebe auch keine andere Möglichkeit. Deshalb soll die Unterkunft kommen. Wie es mit dem Streit darum weitergeht, ist noch offen.
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