Das Kinderbuch «Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer» des Autors Michael Ende steht in einem Bücherregal.

Rassistische Sprache

N-Wort verschwindet aus Jim-Knopf-Büchern

Stand
AUTOR/IN
Alina Surawicz
Portraitfoto von Alina Surawicz
Johannes Seiler
Johannes Seiler

In den Jim-Knopf-Büchern steht das N-Wort. In der Neuauflage jedoch nicht mehr. Das hat der Thienemann-Verlag entschieden.

Außerdem wurden einige Bilder in den Kinderbüchern erneuert. Ein Beispiel: In den alten Büchern ist Jim Knopf als qualmender Schwarzer Junge mit besonders dicken pinken Lippen gezeichnet. Ab dem 24. Februar hat er in den neuen Büchern ein schmales Grinsen ohne Pfeife und eine angepasste Hautfarbe.

Rassistische Sprache: Darum ändert Thienemann-Verlag Jim-Knopf-Bücher

Der Verlag sagt in einem Pressestatement dazu:

  • Man habe sich nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, das N-Wort zu streichen und die stereotypischen Beschreibungen zu reduzieren.
  • Es ginge darum, dass "Kinder, die die Bücher jetzt lesen, diese sprachlichen Elemente nicht in ihren Alltagswortschatz übernehmen."
  • Das N-Wort habe der Autor nur benutzt, um auf die fehlende Weltoffenheit des typischen Untertans Herrn Ärmel in der Geschichte hinzuweisen. Heute jedoch könne "auch ein solch distanzierter Gebrauch als diskriminierend gewertet werden." 

Wir sind sicher, damit ganz im Sinne von Michael Ende, der bekanntermaßen weltoffen, respektvoll und immer für die Kinder war, zu handeln. 

Debatte über den Umgang mit rassistischer Sprache in Kinderbüchern

Jim Knopf ist nicht das erste Kinderbuch, in dem rassistische Sprache geändert wurde. 2009 wurde die deutsche Ausgabe von Pipi Langstrumpf vom Oetinger-Verlag überarbeitet und unter anderem das N-Wort daraus entfernt. Auch der Ravensburger Verlag verabschiedete sich 2022 nach Rassismuskritik von mehreren Winnetou-Kinderbüchern. Grund dafür waren rassistische Vorurteile und kolonialistische Erzählweisen.

Tübingens Oberbürgermeister hat das N-Wort gesagt. Das hatte Konsequenzen:

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