Der syrische Mann soll laut Medienberichten und dem Gouverneursamt von Kayseri zuvor ein fünfjähriges Kind sexuell belästigt haben und deshalb festgenommen worden sein. Das Kind soll laut dem Gouverneur von Kayseri ebenfalls die türkische Staatsbürgerschaft besitzen. Der mutmaßliche Täter befinde sich in Gewahrsam, das Kind sei mit der Familie unter Schutz gestellt.
Videos auf Social Media zeigen Angriffe
Eine Gruppe von Männern soll nach dem Bekanntwerden des Vorfalls in Kayseri syrische Einrichtungen angegriffen haben. Videos auf Social Media zeigen, wie Männer die Schaufenster eines angeblich von Syrern betriebenen Lebensmittelgeschäfts einschlagen und es in Brand setzen. Die Nachrichtenagentur AFP gibt an, die Videos überprüft zu haben. Laut der privaten türkische Nachrichtenagentur DHA sollen die Randalierer auch ausländerfeindliche Parolen gegen syrische Geflüchtete gerufen haben. Innenminister Ali Yerlikaya gab bekannt, dass 67 Personen festgenommen wurden.
Flächenbrand in der Türkei: Mindestens 15 Tote
Türkei: immer wieder fremdenfeindliche Angriffe
Die Ausschreitungen am Sonntagabend sind kein Einzelfall. In den vergangenen Jahren gab es in der Türkei mehrfach fremdenfeindliche Angriffe. Häufig waren Gerüchte, die auf Social Media kursierten, der Auslöser. Die Türkei hat mehr als drei Millionen Geflüchtete aus Syrien aufgenommen, was zu vielen Diskussionen über die Geflüchtetenpolitik des Landes geführt hat. Nach dem Vorfall in Kayseri forderten wieder einige türkische Politiker, dass geflüchtete Syrer in ihre Heimat zurückkehren sollten.
Türkei Pride Parade in Istanbul verboten
Die Demo am Sonntag wurde verboten und das Istanbuler Stadtzentrum abgeriegelt. Es ist nicht das erste Mal.