Die Vorwürfe stehen in einem Untersuchungsbericht der UN:
- Demnach gebe es wohl "klare und überzeugende Informationen" über Vergewaltigungen und sexualisierte Folter von Mitgliedern der Terrororganisation Hamas und anderen Extremisten im Gazastreifen an Geiseln.
- Diese Gewalt geht laut dem Bericht aller Wahrscheinlichkeit nach noch weiter - einschließlich anderer "grausamer, unmenschlicher und erniedrigender Behandlungen".
- Im Bericht steht auch, ohne konkrete Nennung der mutmaßlichen Täter, dass gefangen genommene Palästinenser sexuelle Gewalt erlebt haben: Unter anderem in Form von invasiven Durchsuchungen und Androhung von Vergewaltigung. Medienberichten zufolge geht es hier um Palästinenser, die in Israel im Gefängnis sitzen.
- Zudem sollen palästinensische Gefangene gezwungen worden sein, sich auszuziehen.
- Wichtig: Bei allen Informationen handelt es sich laut UN um Indizien und nicht um Beweise.
- In einem unveröffentlichten Bericht des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA werfen ehemals gefangene Palästinenser Israel Misshandlungen in Gefängnissen vor. Hunderte Freigelassene hätten UNRWA von "systematischen Demütigungen" berichtet, sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini.
Wie kommt der UN-Bericht zustande?
Die UN-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt, Pramila Patten, und neun weitere Fachleute hatten Israel und das besetzte Westjordanland besucht und Beweise gesammelt. Ihr Team hat unter anderem mit Opfern gesprochen und Aufnahmen von Leichen untersucht, die teilweise oder vollständig unbekleidet und gefesselt waren und Schussverletzungen hatten. Das UN-Team hat laut eigener Aussage die volle Unterstützung Israels bekommen. Patten fordert Israel auf, weitere Untersuchungen in allen betroffenen Gebieten zuzulassen.
Tödlicher Vorfall in Gaza - Was ist passiert?
Wie reagieren Israel und die Hamas?
- Israel hat der UN erst vorgeworfen, dass sie den Bericht verheimlichen wollte.
- Israel hatte ähnliche Anschuldigungen bereits im Dezember veröffentlicht.
- Die Hamas hat sich zu dem Bericht noch nicht öffentlich geäußert. Frühere Beschuldigungen zu sexueller Gewalt hat die Hamas als unwahr bezeichnet.
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