In den letzten fünf Jahren hat die Polizei in Rheinland-Pfalz 16 Fälle von minderjährigen Prostituierten registriert. Die Betroffenen sollen weibliche Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren sein, sagte Familien- und Frauenministerin Katharina Binz von den Grünen.
Wie kann man Prostitution bei Minderjährigen verhindern?
Wie viele junge Menschen wirklich betroffen sind, kann man nicht ganz sagen. Laut dem Verein "Humanium" ist Armut einer der größten Ursachen für Kinderprostitution. Aber auch das Bedürfnis, sich etwas Geld dazuzuverdienen gemischt mit mangelnder Aufklärung könne dazu führen, dass Jugendliche sexuelle Handlungen für Geld anbieten.
Alina Prophet von der Fachberatungsstelle Prostitution warnt dabei vor allem vor sogenannten "Taschengeldtreffen", die zum Beispiel über Kleinanzeigenportale angeboten werden. Solche Treffen, bei denen Jugendiche Geld für sexuelle Dienstleistungen bekommen, finden nämlich meist ungeschützt - zum Beispiel irgendwo draußen, im Auto oder zu Hause bei den "Kunden" - statt. Das kann eine große Gefahr für junge Menschen darstellen. Auch auf Social Media sollte man deshalb auch vorsichtig sein, wenn man fragwürdige Angebote von Unbekannten bekommt.
Vorsicht vor "Loverboy-Masche"
Am Landgericht Frankenthal gab es letztes Jahr schon einen Prozess, bei dem zwei 25 und 27 Jahre alten Männern aus Neustadt und Bad Dürkheim vorgeworfen wurde, unter anderem minderjährige Mädchen zur Prostitution gedrängt zu haben. Dafür sollen sie ihnen vorgespielt haben, in sie verliebt zu sein und in Geldproblemen zu stecken. Um dabei zu helfen, die angeblichen Schulden zu bezahlen, wurden die Mädchen in die Prostitution manipuliert. Zwei 15-jährige Opfer sollen bis zu 100 Mal zur Prostitution gedrängt worden sein - auch unter Androhung von Gewalt.