Zwei Muslima haben in New York geklagt, weil sie für Mugshots ihre Hijabs ablegen mussten.  (Foto: IMAGO, ZUMA Wire)

Religion

USA: Kopftuchverbot bei Polizeifotos?!

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Tari Weber
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Zwei Muslima haben in New York geklagt, weil sie für Mugshots ihre Hijabs ablegen mussten.

Die Stadt New York will den beiden Klägerinnen und weiteren Betroffenen, die ihre Kopftücher ablegen mussten, insgesamt umgerechnet 16 Millionen Euro zahlen. Schätzungsweise sollen noch 3600 weitere Personen eine Entschädigung bekommen.

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Klage wegen Kopftuchverbot bei Polizeifotos: New York zahlt Millionen

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Sie sei so stolz, mitgeholfen zu haben, dass tausenden New Yorkern Gerechtigkeit widerfahre, sagt Jamilla Clark. Zusammen mit einer anderen muslimischen Frau hatte sie New York verklagt - jetzt hat die Stadt zugesagt, umgerechnet rund 16 Millionen Euro zu zahlen, um den Rechtsstreit beizulegen. Beide Frauen waren 2017 von der New Yorker Polizei unabhängig voneinander festgenommen und gezwungen worden, für die sogenannten Mug-Shots, also das Polizeifoto, ihre Kopftücher abzunehmen. Laut Aussage der Frauen vor den Augen auch mehrerer Männer - sie hätten sich nackt und erniedrigt gefühlt. Die Millionenzahlung der Stadt, zu der jetzt noch das Gericht zustimmen muss, soll dann auch unter weiteren Betroffenen aufgeteilt werden.
Die New Yorker Polizei hatte - als Reaktion auf die Klage der beiden Frauen - bereits 2020 ihre Linie geändert - Festgenommene dürfen religiöse Kopfbedeckungen jetzt anbehalten - ausgenommen sind jene, die das Gesicht verhüllen.

Ich hoffe, dass keine New Yorkerin jemals das erleben muss, was ich durchgemacht habe.

Kopftuchverbot: Ist das noch erlaubt?

Die Sammelklage wurde bereits 2018 eingereicht und hat dazu beigetragen, dass die Vorschriften geändert wurden. Seit 2020 ist es erlaubt, auf Polizeifotos einen Hijab oder andere religiöse Kopfbedeckungen zu tragen. Wichtig ist nur, dass das Gesicht sichtbar bleibt.

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