Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 898 antimuslimische Vorfälle registriert. Die Zahl bezieht sich auf:
- Verbale Angriffe
- Diskriminierungen
- Körperverletzung
- Sachbeschädigung
- Brandstiftung
- und weitere Gewalttaten
Ganz besonders sind Frauen betroffen. Angreifer nehmen auch auf Kinder keine Rücksicht.
Antimuslimischer Rassismus findet oft im Alltag statt
Das bedeutet, er betrifft Menschen in allen Bereichen des Lebens: von Wohnungssuche, über Bewerbungen, Schulerfahrungen und viel mehr. Die Fälle können sowohl psychische als auch finanzielle Auswirkungen auf Betroffene haben. "Was sie tagtäglich in Deutschland erleben, bleibt der Mehrheitsgesellschaft oft unbekannt", sagt Rima Hanano, die Leiterin der Organisation CLAIM, die sich gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit einsetzt.
Um etwas dagegen zu unternehmen, hat CLAIM einen Lagebericht zu antimuslimischen Vorfällen in Deutschland veröffentlicht.
Konkrete Forderung gegen Islamfeindlichkeit
Im Lagebericht formuliert CLAIM zehn Handlungsempfehlungen, um die Vorfälle zu verringern. Darunter:
- Dauerhafte Finanzierung und Ausbau von Beratungsstellen
- Anerkennung von antimuslimischen Rassimus, damit behördliches Handeln möglich ist
- Erfassung und Verfolgung von antimuslimischen Straftaten
- Rassismuskritische Bildung
Bist du betroffen?
Falls du nach einer Beratungsstelle in deiner Nähe suchst, kannst du deinen Wohnort online bei der Antidiskriminierungsstelle eintragen und einen Ansprechpartner finden. Du kannst die Antidiskriminierungsstelle auch online oder telefonisch kontaktieren. Hier findest du die Kontaktinfos.
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