Seit 1996 sollen Konflikte in der Demokratischen Republik Kongo etwa sechs Millionen Tote gefordert haben. Nun müssen etwa 6,9 Millionen Menschen aus ihrem Zuhause fliehen - der Grund dafür ist zunehmende Gewalt von militanten Gruppen. Das gab die Internationale Organisation für Migration der UN (IOM) am Montag bekannt.
Unter dem Hashtag #SilentGenocide bezeichnen viele Menschen die Situation in DR Kongo auf Social Media als "stillen Genozid". Sie bemängeln, dass in den westlichen Medien verhältnismäßig wenig darüber berichtet wird. Die IOM bezeichnet die Lage als "eine der größten humanitären Krisen der Welt".
Humanitäre Krise in DR Kongo: Kampf um natürliche Ressourcen
Die Demokratische Republik Kongo ist reich an Ressourcen wie Kobalt, Diamanten, Kupfer, Gold und Coltan. Coltan ist eines der begehrtesten Mineralien der Welt. Laut Schätzungen des ISS Africa sollen sich etwa 60 Prozent der weltweiten Reserven in Nord Kivu im Osten der DR Kongo befinden. Coltan ist für die Herstellung von technischen Geräten wie Handys, Spielkonsolen oder Fernsehbildschirmen unverzichtbar. Die Gewinnung dieser Mineralien hat jedoch einen großen Haken: Die Coltan-Minen werden oft von militanten Gruppen, wie zum Beispiel der M23 (Mouvement du 23 Mars), kontrolliert. Für die Gewinnung der Mineralien sollen Zivilisten ausgebeutet werden: Sie sollen mit Gewalt dazu gezwungen werden, in den Mienen zu arbeiten - meist ohne Bezahlung, ausreichend Verpflegung und unter schlechten Arbeitsbedingungen.
Militante Gruppe in DR Kongo: Was steckt hinter M23?
Die bewaffnete Gruppe M23 hat im Osten der Demokratischen Republik Kongo Massenhinrichtungen und Zwangsrekrutierungen von Zivilisten begangen, wie Human Rights Watch berichtete. Es kam bereits mehrfach zu Kämpfen zwischen der militanten Gruppe und der kongolesischen Armee, bei denen zahlreiche Zivilisten gestorben sind. Laut einer Expertengruppe der UN sowie Recherchen der Human Rights Watch wird M23 von Ruanda finanziert und unterstützt. Westliche Nationen werden von Kritikern dazu aufgefordert, militärische Unterstützung für Ruanda auszusetzen, solange es die M23 unterstützt.
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Im Staatsfernsehen sagte er, dass die aktuelle Lage nur "vorrübergehend" sein soll.