Logo der EU-Grenzschutzagentur Frontex neben Fahne von Frontex und EU

Klage

Syrische Familie scheitert mit Klage gegen Grenzschutzbehörde

Stand
AUTOR/IN
Leo Eder
Leo Eder
Alicia Tedesco
Autorenprofil Alicia Tedesco

136.000 Euro Schadenersatz forderte eine Familie aus Syrien, die nach Griechenland geflohen war, vor dem EU-Gericht.

Die Familie war 2016 vor dem Bürgerkrieg in Syrien nach Griechenland geflohen und hatte dort laut Gericht Asyl beantragt. Wenige Tage später wurde sie nach eigener Aussage abgeholt. Die griechische Polizei habe der Familie gesagt, es gehe für sie nach Athen. Tatsächlich wurden sie aber von Griechenland und der EU-Grenzschutzbehörde Frontex in die Türkei geflogen. Mittlerweile leben sie im Irak.

Deshalb klagt die Familie gegen Frontex

  • Sie hält das Vorgehen von Frontex für rechtswidrig. Ihr Asylantrag hätte geprüft werden müssen, bevor sie aus der EU gebracht worden sei.
  • Außerdem wirft die Familie Frontex vor, gegen das Verbot erniedrigender Behandlung verstoßen, die Rechte von Kindern missachtet und keinen Rechtsschutz angeboten zu haben.
  • Dazu kommen die seelischen Belastungen für die Familie und die Lebenskosten nach der erzwungenen Rückkehr in die Türkei und den Irak.

Deshalb wies das EU-Gericht die Klage ab

Die Richter des EU-Gerichts sehen das anders: Die Schäden ließen sich nicht unmittelbar auf Frontex' Verhalten zurückführen. Außerdem sei Frontex nicht für die Rückkehrentscheidungen oder die Prüfung von Asylanträgen zuständig. Die Familie aus Syrien hätte also gegen Griechenland klagen müssen.

Der Umgang von Frontex mit Geflüchteten wird regelmäßig kritisiert. Auch über illegale Pushbacks an den EU-Außengrenzen durch EU-Mitgliedsländer wird immer wieder berichtet, vor allem durch Griechenland.

Auf der Fluchtroute über das Mittelmeer ertrinken immer wieder viele Menschen - auch Kinder:

Quellencheck

Wo haben wir unsere Infos her? Wir sagen es dir!

Die dpa ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel Reuters, AFP, AP und SID.

Die ARD - das sind die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender in Deutschland zusammen. Dazu gehören zum Beispiel der SWR (Südwestrundfunk), der BR (Bayerischer Rundfunk) und der WDR (Westdeutscher Rundfunk). Die ARD-Journalisten berichten in Radio, Fernsehen, Internet und über Social Media, was in ihrer Region oder auch weltweit passiert. Außerdem gibt es Redaktionen für spezielle Themen zum Beispiel die Politik in Deutschland oder Gerichtsentscheidungen in Karlsruhe oder Sendungen wie Tagesschau oder Sportschau.

Most Wanted