Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der AfD, und Tino Chrupalla, AfD-Bundesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender der AfD, kommen zu einem Pressestatement vor der Fraktionssitzung im Bundestag.

Rechtsextreme Geheimtreffen

Entlassung und Erinnerungslücken: So reagieren die AfD-Chefs

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Louis Leßmann
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Hans Liedtke
Hans Liedtke  NEWSZONE

AfD-Chefin Alice Weidel entlässt ihren engen Berater Roland Hartwig - und Tino Chrupalla weiß angeblich von nichts.

Am Dienstag teilte ein Sprecher der AfD mit, dass der Vertrag mit Hartwig "in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst" wurde. Laut einer Recherche von "CORRECTIV" soll Hartwig bei einem rechtsextremen Geheimtreffen in Potsdam gewesen sein. Bei dem geheimen Treffen haben AfD-Politiker zusammen mit Rechtsextremen und Geldgebern geplant, Menschen mit Migrationsgeschichte aus Deutschland zu vertreiben - auch wenn sie einen deutschen Pass haben.

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AfD trennt sich von Weidels engem Mitarbeiter

Dauer

Modvorschlag
Die AfD zieht personelle Konsequenzen nach dem bekannt gewordenen „Geheimtreffen“ zwischen AfD-Politikern und prominenten Rechtsextremen. Sie sollen gemeinsam einen sogenannten „Masterplan“ diskutiert haben, um Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte aus Deutschland zu vertreiben. Das hat das Recherchemedium Correctiv aufgedeckt und das hat jetzt personelle Konsequenzen bei der AfD. Aus dem ARD-HSB Bianca Schwarz.
Unter den AfD-Politikern, die an dem Treffen in Potsdam teilgenommen haben, war auch Roland Hartwig. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete gilt als enger Mitarbeiter und Vertrauter von AfD-Chefin Alice Weidel. Bis jetzt. Nach Informationen des ARD-HSB wurde der Arbeitsvertrag mit Roland Hartwig im gegenseitigen Einvernehmen und mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Weitere Ordnungsmaßnahmen wie zum Beispiel ein Parteiausschlussverfahren sollen nicht angestoßen worden sein.
Laut der Veröffentlichung des Recherchenetzwerks Correctiv war Hartwig Teilnehmer eines geheimen Treffens im November in Potsdam. Dort sollen er und weitere AfD-Politiker mit bekannten Rechtsextremen über einen sogenannten „Masterplan“ gesprochen haben, um Millionen Ausländer und auch deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund aus dem Land zu vertreiben. Roland Hartwig soll in diesem Zusammenhang angegeben haben, dass er die Inhalte des Treffens in die AfD-Spitze tragen werde. Die AfD hatte die Teilnahme Hartwigs an dem Treffen bestätigt, gab aber an, die Partei habe von den Inhalten des Treffens nichts gewusst.
Aus Berlin BS – BS Berlin

War AfD-Chef Chrupalla bei früheren Rechtsextremen-Treffen dabei?

Eine weitere Recherche von "ZEIT Online" legt nahe, dass Chrupalla schon 2021 bei einem Treffen des rechtsextremen "Düsseldorfer Forums" dabei gewesen sein soll. Seine Anwesenheit sei aus AfD-Kreisen bestätigt worden. Auf Nachfragen antwortete Chrupalla: "Ich bin wie Scholz, ich erinnere mich an nichts mehr."

AfD-Fraktion will über Geheimtreffen sprechen

Das hat der parlamentarische Geschäftsführer Bernd Baumann angekündigt. Das rechtsextreme Geheimtreffen spielte Baumann runter, die Reaktionen seien "völlig übertrieben". In den vergangenen Tagen hatten deutschlandweit Tausende gegen die AfD und für die Demokratie demonstriert.

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