Zwei Experten haben das Video erneut analysiert - mit dem Ergebnis: Die vermeintliche Löwin ist höchstwahrscheinlich doch nur ein Wildschwein. Darum geben die Gemeinde Kleinmachnow und die Brandenburger Polizei in einer Pressekonferenz Entwarnung:
Es gibt keine akute Gefährdungslage. Nach allem menschlichen Ermessen gehen wir davon aus, dass es keine Löwin ist.
Das ist das Video der Passanten, das die Suchaktion unter anderem auslöste:
Entwarnung: Löwin bei Berlin ist wohl ein Wildschwein
Die erneute Analyse zeigt vor allem, dass die Beine des Tiers dicker sind als bei einer Löwin. Außerdem sei der Rücken nicht so katzenartig gerundet, sondern bucklig. Das deute darauf hin, dass es sich nicht um eine Löwin handelt, wie Grubert erklärt.
Hier siehst du, wie Grubert die Analyseergebnisse erklärt:
Wie konnte ein Wildschwein mit einer Löwin verwechselt werden?
Grubert zufolge gab es anfangs folgende Anhaltspunkte für eine Gefahrenlage:
- Das Video mit der vermeintlichen Löwin
- Eine Sichtung der Polizei, bei der es sich um eine Löwin hätte handeln können
- Kot- und Haarproben am Sichtungsort
Letztere werden aktuell im Leibniz-Institut analysiert. Ein Zwischenergebnis zeigt: Die Proben stammen "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" nicht von einer Löwin. Ob das Haar zu einem Wildschwein gehört, lässt sich aktuell nicht sicher sagen. Die Kotproben deuten jedoch auf einen Pflanzenfresser hin.
Das Großaufgebot für die Suchaktion war Grubert zufolge gerechtfertigt. Selbst mit dem aktuellen Kenntnisstand hätten er und die Polizei rückblickend genauso gehandelt.
Löwin in Berlin: Das ist passiert
Die Polizei hatte durch Zeugen von einem Wildtier erfahren. "Da haben zwei Passanten ein Tier gesehen, das einem anderen nachrennt", sagte ein Polizeisprecher. Es gibt auch ein Handyvideo. Man sieht dabei ein großes Tier, das zwischen Bäumen und Büschen umherschleicht. Weil man zunächst von einer Löwin ausgegangen war, hatte die Polizei die Bewohner im Süden von Berlin davor gewarnt, ihre Häuser zu verlassen. Betroffen waren Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf.
Großeinsatz in Berlin wegen falscher Löwin
Polizei, Feuerwehr, Tierärzte und Stadtjäger waren im Einsatz. Sogar mit Drohnen und Hubschraubern wurde nach der mutmaßlichen Löwin gesucht. Da weder Tierparks, Zoos, noch Zirkusse eine Löwin vermisst hatten und das Video nicht eindeutig war, hatten schon zuvor einige Leute bezweifelt, dass es sich wirklich um eine Löwin handelt.
Diese Raubkatze war echt - und hatte es sich in Rheinland-Pfalz gemütlich gemacht:
Bad Kreuznach Polizei fängt Raubkatze in Wohngebiet ein
Das war ein ungewöhnlicher und potentiell gefährlicher Einsatz in Bad Kreuznach: Eine Raubkatze spazierte durch den Ort.
