Das Ergebnis: Nein, die Zahl der Straftaten in Schwimmbädern hat deutschlandweit nicht zugenommen. Das zeigt der "ARD-faktenfinder". Wichtig: Nicht alle Bundesländer erfassen die Straftaten in ihren Schwimmbädern - nämlich nur zwölf von 16. Die erfassten Daten beziehen sich immer auf ein ganzes Jahr.
Krass: Es gibt sogar weniger Straftaten im Schwimmbad!
Vergleicht man diese beiden Jahre, sind die Zahlen von 7.707 (2019) auf 6.589 (2022) gesunken.
- In Berlin sank die Zahl der Straftaten von 358 auf 285.
- In Baden-Württemberg waren die Werte 2022 sogar auf dem tiefsten Wert der letzten zehn Jahre - wenn man die Pandemie-Jahre weglässt. Die Zahl der Straftaten ist hier von 1.380 auf 1.174 gesunken.
- In Rheinland-Pfalz gab es in Schwimmbädern zwar insgesamt weniger Straftaten (765 statt 811), der Anteil der Gewaltverbrechen ist dort jedoch gestiegen.
Warum kommt es überhaupt zu Gewalt im Schwimmbad?
Das kann laut Vincenz Leuschner, einem Professor für Kriminologie und Soziologie, mehrere Gründe haben.
- Schwimmbäder sind öffentlich und frei zugänglich für alle.
- Gerade junge Männer wollen sich und ihre Männlichkeit oft beweisen. Dafür nutzen sie diese Öffentlichkeit.
- Im Schwimmbad herrscht oft eine Gruppendynamik.
Diese Kombi sei kriminologisch gesehen eine Basis für gewaltvolle Konflikte.
Um gegen Straftaten im Schwimmbad vorzugehen, soll die Polizei dort in Zukunft präsenter sein:
Gewalt Schlägereien und Angriffe: Polizei als Aufpasser im Freibad?
Bundesinnenministerin Faeser findet, dass Polizeipräsenz eine Möglichkeit ist, um Freibäder sicherer zu machen.