Über Temu können Händler ihre Produkte anbieten - im Web und als App. Gegründet wurde die chinesische Plattform 2022, seit April ist Temu auch in Deutschland verfügbar. Btw: Temu spricht man "Ti-mu" aus. Temu lockt mit Rabatten und extremen Billigpreisen - zum Beispiel eine Smartwatch für 16,49 Euro oder eine Jeans für 13,17 Euro.
Temus Strategie scheint zu ziehen: In den App-Charts von Apple liegt es gerade auf dem ersten Platz. Aber was steckt hinter dem Hype?
Warum ist Temu so billig?
- Die Produkte kommen direkt aus Fabriken - das spart Geld für Lagerung.
- Dadurch umgeht Temu Steuern - wie die Mehrwertsteuer, die man für alle Produkte in Deutschland zahlen muss.
- Zudem ist der Versand per internationalem Briefverkehr billig, meist sogar kostenlos.
- Zoll fällt auch erst an, wenn die Ware 150 Euro oder mehr kostet.
- Das Angebot besteht aus billigen Massenprodukten. Häufig werden Markenprodukte nachgemacht.
Welche Probleme gibt's bei Temu?
- Konkurrenz für Geschäfte in Deutschland, auch durch die umgangenen Steuern. Die Läden in der Innenstadt zahlen nämlich Steuern. Gleichzeitig gehen ihnen die Kunden durch Online-Dienste wie Temu verloren.
- Nachhaltigkeit: Ob die super günstigen Produkte nachhaltig hergestellt werden und unter welchen Arbeitsbedingungen das geschieht, ist fraglich. Retouren sind für 90 Tage kostenlos möglich, aber was mit einem zurückgeschickten Billigprodukt in China passiert, ist ebenfalls nicht klar.
- Qualität: Aus Warentests der ARD geht hervor, dass manche Produkte schon beim Transport beschädigt werden - denn geschützt sind sie nur durch eine dünne Plastikhülle. Oft fehlten bei elektronischen Geräten Prüfzeichen wie die CE-Zertifizierung oder sie wurden gefaked. Good to know: Das CE-Zeichen ist eigentlich Pflicht für alle Produkte in der EU. Damit wird bestätigt, dass es den EU-Anforderungen an Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz entspricht.
- Haftung liegt beim Kunden - also bei dir! Weil man bei Temu direkt in China bestellt, geht die Haftung sofort auf den Kunden über. Das heißt, Anbieter in China können aus Deutschland nicht verklagt werden, wenn es zu Unfällen mit den Produkten kommt.
Videotest: Was steckt hinter dem Hype um Temu?
Online-Shopping Hat Amazon zu viel Macht?
Amazon wird vom Bundeskartellamt beobachtet. Dagegen hat das Unternehmen jetzt vor dem Bundesgerichtshof geklagt.