Vor Corona, also im Jahr 2019, waren es noch 70 Straftaten mit Waffen oder gefährlichen Werkzeugen. Im letzten Jahr stieg die Zahl auf 147. Das geht aus einer Antwort des Bildungsministeriums auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Martin Brandl hervor. Außerdem wurden letztes Jahr 108 Schülerinnen und Schüler bei so was verletzt oder bedroht. 2019 lag diese Zahl noch bei 20 Betroffenen.
Stichwaffen, Metallzirkel, Hammer: Mehr Waffen an Schulen in Rheinland-Pfalz
Es gab letztes Jahr zwei größere Fälle in Rheinland-Pfalz. Einmal in Contwig mit 16 Betroffenen und in Ingelheim mit 15. In diesen Fällen wurde Pfefferspray genutzt. Abgesehen davon gab es auch Vorfälle mit Scheren, Metallzirkel oder einem Hammer.
Sind Kinder mittlerweile aggressiver?
Warum sind die Zahlen solcher Vorfälle gestiegen? Klaus-Peter Hammer ist Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Er sagt, dass die Zahlen nicht überraschend sind, wenn man sich ansieht, wie sich die Gesellschaft entwickelt hat. Auseinandersetzungen würden häufig gewalttätiger ausgetragen werden. Es gebe keine Frustrationstoleranz. Es sei wichtig, Ursachen zu erkennen. Vielleicht wirke auch noch die Corona-Pandemie nach.
In Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gibt es mehrere Hunderttausend Waffen, die Privatleuten gehören:
Südwesten So viele private Waffen gibt es in RLP und BW
In beiden Bundesländern sind mehrere Hunderttausend Waffen im Privatbesitz. Die Zahl der Waffenscheine hat zugenommen.